„Nette Filme“

"Die Kinder meiner Schwester", ein dänischer Kinderfilm, macht total Spaß und hat vor allem eine Message: Kinder können alles! Ich als Kind hätte mich beim Rausgehen gefühlt wie Superkind. Eigentlich in der Kategorie "Nette Filme" schlecht aufgehoben, denn der war eher fulminant.

"Big Shots Funeral" hat kurzzeitig auch Spaß gemacht, aber nur sehr kurzzeitig, dann war alles vergessen. Ich finde vor allem, dass die Filmemacher (die Drehbuchschreiber in diesem Fall, nehme ich an) schön beschrieben haben, wie sich die Hauptpersonen in einen Schlamassel hineinmanövrieren (ein Riesen-Begräbnis für einen Filmstar organisieren, der noch gar nicht tot ist, und dabei Werbemöglichkeiten in Milliardenhöhe verkaufen – nachdem die Welt am Haken hängt, erholt sich der Totgeweihte aber wieder), aber bei der Auflösung des Knotens hat sie einfach ihre Phantasie im Stich gelassen (Alles war doch nur ein Film im Film, haha, angeführt!). Naja.

"Sma Ulykker"

(Ich bin für einen Wettbewerb dieses Jahr: wer kann die meisten Filmtitel im Original aussprechen? Das macht Spaß. Ich nominiere mich.)

Also, Sma Ulykker: Wer mochte "Italienisch für Anfänger"? Der mag wahrscheinlich auch diesen Film – wobei die Personen in "Italienisch…" schon viel lebendiger und liebenswerter sind, als bei Sma Ulykker. Aber es ist trotzdem ein schöner Film. Interessant war: da spielt eine "älteste Schwester" eine Rolle, die im Gegensatz zu den anderen, "stinknormalen" Familienmitgliedern total unangepasst ist – sie ist spirituell, Künstlerin und ungebunden etc. – und die Frau nervt nur. Weiss alles besser, mischt sich überall ein und versucht das Leben der Leute umzukrempeln… Bis vor 10 Jahren wäre bestimmt diese Figur der "Unangepassten" eine positive Figur des Films gewesen, die Dinge in Gang bringt, "das Schweigen bricht" etc. Das Dumme ist: die anderen brauchen sie mit ihren esoterischen Weisheiten gar nicht, die kriegen ihr Leben auch so auf die Reihe. Irgendwie hat es einen gefreut, dass es diesmal andersrum ist.

"Nan ren si shi" (July Rhapsody), der neue Film von Ann Hui. Über einen Lehrer für Chinesische Literatur, der sich in eine Schülerin verliebt. Eigentlich bestimmt kein schlechter Film aber ein bisschen trocken (es werden lange Chinesische Gedichte rezitiert), oder lags vielleicht an der späten Stunde, dass er mir so lange vorkam? Aber wie ich jetzt merke: der Film hinterlässt tiefere Erinnerungsspuren, als ich im ersten Moment dachte. War eigentlich doch ein schöner Film. Was mir unverständlich bleibt: der Tussi, in die sich der Lehrer verguckt, möchte man am liebsten in jeder Szene eine scheuern, so blöd ist die. Aber zum Schluss rezitieren drei Generationen am Bett des alten Lehrers gemeinsam ein Gedicht, und dann fahren sie in die Yangtse-Schluchten, weil so viele Gedichte von denen handeln. Das war schön.

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