Und noch eins: Xingfu Shiguang von Zhang Yimou ist ein sehr schöner Film. Die Hauptdarstellerin Dong Jie hat das blinde Mädchen ganz wunderbar gespielt. Am Ende hat eine chinesische Zuschauerin zu ihrem sehr gerührten Sitznachbarn ganz schnippisch gesagt, sie sei nicht so beeindruckt, weil sie den Film aus einer anderen Perspektive sehe. Auf die Rückfrage, aus welcher denn, sagte sie "aus einer chinesischen Perspektive". Ying Wen und ihrer Freundin, die auch in dem Film waren, hat er aber gut gefallen – aus welcher Perspektive die ihn wohl sahen? Ob die chinesische Perspektive die war, dass China mal wieder zu negativ dargestellt wurde? Blinde Menschen haben’s schwer, die Fabriken werden abgewickelt, Leute sind arm und haben kein Geld usw. oder was die Frau wohl meinte?
Ich mag Filme mit offenem Schluss, die nicht behaupten, dass sowieso alles gut wird, aber immerhin die Möglichkeit offen lassen, dass auch nicht alles schief gehen muss. Aber vielleicht ist das im Moment einfach sowieso Mode? Egal, falls das so ist, soll’s mir recht sein.