Knafayim Shvurot – Broken Wings

Ein wenig sprachlos saß ich im nächsten Film, um meine Gedanken zu diesem Film aufzuschreiben:
Noch ein düsteres Familiendrama über Abschied und Beziehungsmuster, kurzzeitig dachte ich, was ich mir da schon wieder antue, aber ich habe nun mal einen Hang zu dramatisch-tiefgehenden Familiengeschichten, in denen ich viel wiedererkennen kann. Ich bin dankbar für eine derart gelungene und ergreifende Umsetzung, der Film fängt so vieles ein…

Ich mag den Beginn schon: eine traurige Frau singt in einer Band ein wunderbares Lied draußen auf einer Brücke über dem Bahnhof. Dann der Junge, in einem verlassenen alten Freibad, ballspielend und sich selbst mit einer Handkamera bei einem Sprung ins Becken filmend.
Der Vater von 4 Kindern ist gerade verstorben, die Familie versucht, mit ihrer Trauer umzugehen und sich neu im Leben zu orientieren. Die älteste Tochter übernimmt die Rolle derjenigen, die tapfer und durchhaltend alles zu managen versucht, alles richtig machen will. Später liegt der Sohn im KOma, nach seinem Sprung ins Schwimmbecken. Der Film ist sehr sehr düster und traurig, aber dennoch gibt es sowas wie Hoffnung und Stärke am Ende.

Ich fand ihn wirklich „herrausragend“, um mit Panorama-Publikumspreis-Kriterien zu sprechen.

Es ist schön, wenn aus fast rein autobiografischem Material ein so toller Film entstehen kann, es gab unglaubliche Begeisterungsstürme im Publikum. Ein Mann hat erzählt, daß er das erste Mal in seinem Leben auf der Berlinale bei einem Film geweint hat.

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