Kamelfilm

„Die Geschichte vom weinenden Kamel“ ist ein Dokumentarfilm, der beschreibt, wie eine Nomadenfamilie das Problem löst, dass eine Kamelmutter ihr Kind nicht annehmen kann: mit einem Musikritual, das die verstimmte Kamelmutter nicht nur zum Weinen (im Film rollen wirklich Kullertränen, wie sie sonst nur bei Gong Li zu sehen sind), sondern auch dazu bringt, ihr Junges doch noch trinken zu lassen. Das ist sehr schön anzusehen, die Leute sind freundlich und sie gehen unglaublich nett mit ihren Tieren um. Die sind aber auch wunderbar, machen sehr schöne Geräusche und sehen so weich aus, dass ich nach dem Film am liebsten sofort und auf der Stelle ein Kamel anfassen wollte.

Auf der Website zum Film http://www.kamelfilm.de/ gibt es ein schönes Interview mit der Regisseurin Byambasuren Davaa, die erklärt, dass es für sie und ihren Kollegen (Luigi Falorni) zwar großes Glück war, ausgerechnet in der Familie, die sie zum Filmen besuchten, die traurige Kamelmutter anzutreffen, dass es ihnen aber eigentlich vor allem darum gegangen war, das Musikritual zu zeigen, das schließlich auch in vielen anderen Fällen helfe. Auf die Frage, was sie gemacht hätten, wenn das Ritual nicht funktioniert hätte, antwortet sie, davon hätte sie noch nie gehört. Und das halte ich für eine beneidenswerte Einstellung.

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