Böse Zellen

War mit Barbara und Stefan im fsk-Kino in Böse Zellen von Barbara Albert (Regisseurin von Nordrand) und habe mich sehr gegruselt. Ein Episodenfilm, bei dem ganz klassisch erst mit der Zeit deutlich wird, in welchen Beziehungen die Figuren zueinander stehen. Die Regisseurin erspart dem Publikum nichts, am schlimmsten sind die Sexszenen, aber auch die Szenen in der Disco, der Sologesang des Chorleiters, der Sofakauf, die Gespräche im Fastfood-Laden, das heimliche Anschauen des XY-Ungelöst-Videos, die meisten der Szenen, in denen der Pelzmantel auf den Boden geworfen wird, die Kneipenszene, bei der der Chor spontan in Gesang ausbricht, die Party im Einkaufszentrum, bei der kleine Quietschepleitegeier („liab“) verteilt werden, das „schöne Eigenheim“ und viele mehr. So hatte ich nach dem Ende schon fast vergessen, dass das Leben für einige der Figuren durchaus ab und zu auch ganz positive Wendungen nimmt.

Bei IMDB hat jemand den Film auf einem Festival in New York gesehen – das ist interessant, denn es entsteht der Eindruck, dass diese Person das Grauen, das wir beim Betrachten des Films empfanden, kein bisschen nachvollziehen konnte. Die Musikauswahl sei außerdem so persönlich gewesen, dass die Regisseurin sich darin dem Publikum möglicherweise nicht vermitteln könne; auch hier kommt diese Person gar nicht auf den Gedanken, dass das in Österreich oder benachbarten Ländern anders sein könnte.

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