Wo liegt die Mitte Europas? Der Dokumentarfilm Die Mitte von Stanislaw Mucha baut auf der lustigen Tatsache auf, dass es ziemlich viele Orte gibt, die von sich behaupten, genau in der Mitte Europas zu liegen. Einige davon hat er besucht und sich mit den Leuten da unterhalten. Es kommen unter anderem vor: eine Europakarte, auf der die Mitten als Kreuzchen eingetragen werden („… und was sind die anderen Kreuze?“), Gartenzwerge, die Behauptung „Die Mitte Europas liegt in Essen“, eine Zeitungshändlerin, die unter anderem eine Zeitung „Mitte Europas“ verkauft (aber auch „Die Miliz“, die ein gutes TV-Programm hat), eine Gegend, in der die Leute sich oft umbringen, weil es dort so trostlos ist, ein ausgestopfter Hirsch und der Versuch ihn zum touristischen Highlight zu machen, eine primitive Seilbahn an der Stelle einer weggespülten Brücke, jede Menge Steine und Denkmäler mit Mitte-Europas-Inschriften und ein Schweizer Fahrradfahrer, der mithilfe eines schicken GPS-Geräts nachweist, dass sich einer dieser Steine gar nicht an der Position befindet, die darauf bezeichnet ist – das ist lustig, denn die Koordinaten, die da genannt sind, können zwar im nahen, dichten Wald lokalisiert werden (wozu?), sind aber auch nicht mehr die Mitte als all die anderen Mitten auch.
Die Mitte
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