Station Agent

Die Vorschau zu Station Agent sah nach einem netten harmlosen Film aus, den man im Kino-Sommerloch halt mal anschaut, ohne sich allzu viel davon zu versprechen. Und dann das – einer der traurigsten Filme des Jahres, und dabei spielt er noch nichtmal in Afghanistan oder sonst einer wüsten Gegend, wo Traurigkeit mehr oder weniger erwartet wird, sondern irgendwo in der Ödnis von New Jersey. Allerdings ist dieser Film sehr schön traurig, nicht trostlos traurig.

Schon in einer der ersten Szenen, als Fin das Haus verlässt und in den Eisenbahnladen geht, dachte ich, ui, da sieht es genauso aus wie da, wo Jacob früher gewohnt hat. Dass es tatsächlich dort ist, habe ich aber erst bemerkt, als der schöne Bahnhof von Hoboken ins Bild kam. Nachschlagen im Atlas hat übrigens ergeben, dass es durchaus plausibel ist, dass Fin die ganze Strecke bis Newfoundland, New Jersey zu Fuß gegangen ist.

Drei einsame Personen treffen sich dort – Fin, kleinwüchsig, der das Bahnhofsgebäude von Newfoundland von einem Freund erbt, Olivia, deren Sohn gestorben ist und die sich in der Abgeschiedenheit als Malerin versucht und Joe, sehr kontaktfreudig, der aus Manhattan kommt und seinen kranken Vater in dessen Imbisswagen vertritt. Sie fangen an, einander kennen zu lernen, aber sehr vorsichtig und mit schweren Rückschlägen.

Barbara fand den Film gar nicht so traurig, denn er hat ein optimistisches Ende. Das stimmt, und ich weiß auch nicht so genau, weshalb ich alles so unglaublich traurig fand. Was habe ich noch gelernt? Dass „blimp“ ein Luftschiff ist und dass sowohl Züge als auch Luftschiffe cool sind. Nun ja, letzteres ist vermutlich allgemein bekannt.

Viele Besprechungen finden sich bei Rotten Tomatoes, die deutsche Website zum Film ist hier.

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