Wild Zero – Im Freiluftkino Insel im Zittypark

Wild Zero war ein prima Film fürs Freiluftkino: Völlig absurde, nicht immer ganz logische Handlung mit Musik, Zombies und UFOs, ein bisschen lustig, ein bisschen eklig und nicht besonders gruslig. Im Radio wird berichtet, dass ein Meteorit abgestürzt ist. Ace ist jung, sehr niedlich und großer Fan von Guitar Wolf – die Band gibt es wirklich, die anderen Mitglieder heißen Bass Wolf und Drum Wolf – sie machen sehr wüste Musik und tragen immer Sonnenbrillen zur Frisur. Ace möchte auch gerne so cool sein wie sein großes Idol und kämmt sich schonmal die Haare in Form bevor er zum Konzert geht. Weil er in eine Auseinandersetzung zwischen dem bösen Manager mit den geschnürten kurzen Hosen und Guitar Wolf gerät und im entscheidenden Moment „Rock’n Roll will never die“ ruft (auf japanisch versteht sich), macht ihn Guitar Wolf zu seinem Rock’n Roll-Blutsbruder und gibt ihm eine kleine Pfeife, auf der er pfeifen soll, wenn er in Schwierigkeiten ist.

Nebenbei werden die anderen Figuren eingeführt: Hanako und Toshi – sie zänkisch, er ein Loser, beide zusammen mit dem sehr schweigsamen Masao unterwegs. Tobio, in die sich Ace später verlieben wird, sowie die supercoole, aber fiese Waffenhändlerin und ihre potentiellen Kunden – und dann kommen so langsam die Zombies, die irgendwas mit den UFOs zu tun haben, die in großen Schwärmen um die Erde sausen. Die Zombies fallen Menschen an und fressen sie auf, wenn sie können – wobei mir nicht so ganz klar ist, wie die ganz aufgefressenen selber noch zu Zombies werden können. Vielleicht werden das ja nur die angeknabberten? Ace lernt jedanfalls an einer Tankstelle Tobio kennen, fährt aber weiter, erst als er kurz darauf die ersten Zombies sieht, kehrt er um sie zu retten – nachdem ihm eine Vision von Guitar Wolf dazu geraten hat – „Rock’n Roll!“. Die Zombies sind bläulich und gruslig geschminkt, bewegen sich zum Glück aber eher langsam. Es geht mit der Zeit drunter und drüber, die Moral von der Geschichte ist, dass Liebe keine Grenzen, keine Nationalität und kein Geschlecht kennt, und natürlich gewinnen Mut und Rock’n Roll.

Das Freiluftkino Insel im ZittyPark ist an einer komischen Stelle Brachland am Lehrter Bahnhof. Es ist einer dieser leicht inflationär auftretenden Berliner Sandstrände, auf den Resten der diesjährigen „Sandsations“ aufgebaut. Die Lautsprecher waren für diesen eigentlich sehr lauten Film viel zu mickrig und die rundum strahlenden Straßenlaternen viel zu hell, dafür war es sandig und es gab zu Anfang eine Verlosung. Fazit eines gelungenen Kinoabends: der Film war fein, das Kino nicht das weltbeste in Freiluft.

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