House of Flying Daggers

Nachdem schon Hero ziemlich zwiespältig war – sagenhaft komponierte Bilder bei einerziemlich scheußlichen Geschichte, "staatstragend" sagte Holger damals,"imperialism rules" schreibt www.lovehkfilm.com – wollte ich House of Flying Daggers (shimian maifu) eher der Vollständigkeit halber sehen.

Die Bilder waren schon beeindruckend, wenn auch nicht so stark wie bei Hero. Falls es Zhang Yimous Anliegen war, die bis dato beste Bambuswald-Kampfszene aus Tiger and Dragon zu toppen, ist dies gelungen, aber das war’s eigentlich schon. In Zeitlupe fliegendes Kriegsgerät wurde etwas überstrapaziert und für den Herbstwald so sehr an den Farbfiltern zu drehen, wäre auch nicht nötig gewesen. Und wenn wir gerade bei der Optik sind: mich stört es, wenn Laub-, Birken- und Bambuswälder in Fußnähe zueinander gezeigt werden, nur weil alle drei gut aussehen. Früher fuhren chinesische Filmteams in abgelegene Landesteile und machten landschaftlich autenthische Filme, heute können sie es sich leisten, in der Ukraine zu drehen, darunter leidet dann etwas die Konsistenz.

Aber dafür interessiert sich Zhang Yimou anscheinend sowieso nicht.In einigen Besprechungen war zu lesen gewesen, in diesem Film sei "nichts wie es scheint" – ein vollkommen unverdientes Lob. DieGeschichte ist ganz und gar nicht kompliziert: Die end-tangzeitliche Polizei jagt das neue Oberhaupt der Geheimgesellschaft der fliegenden Dolche. Angeblich ist die blindeTochter (Zhang Ziyi) des ehemaligen Oberhaupts in einem örtlichen Bordell aufgetaucht. Der Plan von Hauptmann Liu (Andy Lau) ist es, dass Kollege Jin (Takeshi Kaneshiro) dort als Kunde auftritt, Hauptmann Liu ihn und die Frau verhaftet und Jin sie dann aus dem Gefängnis befreit, ihr Vertrauen gewinnt und sie veranlasst, ihn zum Hauptquartier der fliegenden Dolche zu führen. Einmal tritt noch eine kleine Wendung ein, dass doch nicht alle die sind, die sie bis dahin zusein vorgegeben haben. Besonders plausibel wird die Geschichte dadurch nicht, führt aber unmittelbar zum tragischen Ende im Schneesturm. Und was ist überhaupt aus der sich ans Hauptquartier der fliegenden Dolche anschleichenden Tang-Armee geworden?

Lässt sich auch etwas für den Film sagen? Zhang Ziyi kann mit den Ohren wackeln und tut das in einer der Szenen, in denen sie im Gras liegt, aufs Entzückendste.

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