Lü Caodi – Mongolian Pingpong

Lü Caodi von Ning Hao ist ein weiterer Film aus der Reihe „Die Mongolen müssen echt nette Leute sein“ (sind sie ja auch!). Die Geschichte hätte auch im Kinderfilmfest gezeigt werden können, denn die Protagonisten sind drei Jungs, die allerhand anstellen und unter anderem im Bach einen Pingpongball finden. Niemand kann sich wirklich erklären, wozu der gut ist, die Großmutter (Bär für die beste weibliche Nebenrolle?) vermutet eine glühende Perle, der Polizist nennt zwar den Namen, aber was ein Pingpongball sein soll, erklärt das nicht. Das Fernsehen bringt Teilaufklärung, denn leider ist der Empfang so schlecht, dass nur ein bisschen Ton kommt, das Bild bleibt verschneit: Pingpong ist Nationalsport, woraus geschlossen wird, dass es sich bei ihrem Schatz um den Ball der Nation handelt, so wie der Panda der Schatz der Nation ist. Naheliegend, dass der Ball der Nation zurückgegeben werden soll und die Jungs sich auf den Weg nach Beijing machen – dass der Tiananmenplatz das Zentrum der Nation ist, ist spätestens seit dem Besuch des Fotografen mit seinem schönen Hintergrundbild bekannt. Und Beijing liegt auf dem goldenen Berg, das besagt ein Lied der Großmutter. Neben dieser Haupthandlung gibt es wunderbare Episoden aus dem Alltag – wer möchte nicht einmal ein kleines Schaf vom Tisch schubsen? – Kino, ein Fest, bei dem es ein Fahrradreifengeschicklichkeitsspiel mit Nachwirkungen gibt, dann ist da der junge Händler, der in seinem Schrottjeep immer tolle Neuheiten aus der Stadt mitbringt und viele weitere Gelegenheiten zu finden, dass die Mongolen echt nette Leute sind – aber das sagte ich ja schon.

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Kommentare

Eine Antwort zu „Lü Caodi – Mongolian Pingpong“

  1. ulla

    Die Mongolen sind nette Leute und wohnen in atemberaubender Landschaft! So schön dass, wie der Regisseur erzählte, man einfach in irgendeine Richtung filmen kann – es kommt immer ein schönes Bild raus. Weshalb sich das Team ständig den Kopf zerbrach, wie man die Bilder ein bisschen „irdischer“ machen könnte. Interessant vor allem auch diese praktischen Brustfalten in der mongolischen Bekleidung, in die vom Lämmchen über die Bierflasche bis zum Tischtennisball alles seinen Platz findet… Der Preis für den charmantesten Filmgag geht an diesen Film für die Mini-szene am Schluss, in der sich zwei Freunde vor einem Fake-Hintergrundbild der mongolischen Steppe ablichten lassen – analog zu den Fotohintergründen von Beijing und Paris in der Steppe am Anfang. Das war so lustig. Im Ganzen erinnerte mich der Film auch an die Geschichte vom weinenden Kamel.

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