Netto (Perspektive Deutsches Kino)

Der Film besteht aus einem grandiosen Schauspieler – Milan Peschel – und einem ebenfalls tollen Jungen, der seinen Sohn spielt. Abgesehen davon, dass man als Frau auf diese Vater-Sohn-Geschichte vielleicht ein bisschen von außen draufguckt, war das ein schöner Film. Der Vater ist ein echter Loser, ein winziger Hänfling, der gern Bodyguard sein möchte und ständig Erfolgspläne schmiedet und eine riesige Klappe hat – aber eben doch recht liebenswert. (Für die Authentizität der Darstellung verbürge ich mich, ich hatte nämlich mal einen Kumpel, der ganz genauso drauf war – und ich dachte während des Films dauernd: ist Thomas* jetzt etwa Schauspieler geworden?) Sein 15-jähriger Sohn ist ein durchorganisierter Einserschüler. Die beiden erziehen sich gegenseitig. Am Rande lernten wir noch „den Johnny Cash des Ostens“ kennen – Peter Tschernig, ein (der?) DDR-Country-Sänger. Das war spannend. Das Ende ist überaus rührend, der glücklose Hänfling begegnet seinem Country-Idol auf der Brücke zwischen P-Berg und Wedding, und das Leben geht danach doch noch weiter. Das vermag Musik.

*Name von der Redaktion geändert.

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