Paradise Now

Heute war Tag des politischen Statements: Paradise Now von Hany Abu-Assad ist ein Film über zwei junge palästinensische Selbstmordattentäter, deren Einsatz nicht ganz wie geplant verläuft. Im ersten Anlauf geht schon die Einreise nach Israel schief, die beiden werden getrennt, die Aktion muss abgeblasen werden, und es dauert einen ganzen Tag, bis alle sich wieder getroffen haben und erneut über den Einsatz entscheiden können. Dieser eine Tag hat jedoch einiges verändert.

Einerseits ist der Film ziemlich pädagogisch, eine flammende Ansprache der pazifistischen Märtyrertochter genügt bereits, um Überzeugungen ins Wanken zu bringen. Andererseits denunziert der Film aber nicht die Attentäter, sondern macht eher den Zynismus und die Manipulation durch die Anführer der Organisation deutlich, die über den Einsatz der jungen Männer entscheiden. Dass die Absurdität des Abschiedsvideos vorgeführt wird, indem der erste Aufnahmeanlauf streikender Technik zum Opfer fällt, wirkt zunächst lustig, die Szene beim Fotografen, der erklärt, dass er sowohl Abschiedsvideos von Märtyrern als auch Hinrichtungsvideos von Kollaborateuren im Angebot hat, macht dem Humor ein recht drastisches Ende. Der Schluss des Films ist zwar absehbar, aber genau dieser Schluss verhindert, dass der Film als lediglich gut gemeinte pazifistische Propaganda endet.

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