Sex in Brno ist ein ganz großartiger Film, der schon ein bisschen Berlinale-Gefühl verursacht. Schwarzweiß mit Schauspielerinnen und Schauspielern mit echten Gesichtern. Die Geschichte ist die von Olinka und Standa, die sich vor einem Jahr beim Sportfest kennen gelernt haben und sich seither täglich schreiben – außer Sonntag, denn da kommt keine Post. Jetzt hat Olinka Standa zum Abendessen eingeladen und geschrieben, „wenn es sein muss“, könne er auch über Nacht bleiben.
Beide finden, dass es „das erste Mal“ werden wird und bereiten sich darauf vor. Sie, indem sie sich von ihren zahlreichen Nachbarinnen recht widersprüchlich beraten lässt, er lernt vom großen und erfahreren Bruder, wie man ein Kondom über ein Mohnhörnchen zieht. Überhaupt kommen sehr viele Hörnchen und außer den beiden noch andere Paare vor, die es nicht leicht miteinander haben: die alleinstehende Psychologin mit dem Schauspieler in Ehekrise, die junge Frau mit einem Händchen für Looser und zwei junge Bäckereiwagenfahrer. Außerdem gibt es schöne Sendungen im Fernsehen und Antwort auf die wichtige Frage, ob man eine Glühbirne, wenn man sie in den Mund gesteckt hat, auch wieder heraus bekommt. Schon der Versuch sieht jedenfalls unglaublich bescheuert aus.