Darwin’s Nightmare

Hier die Website zu Darwin’s Nightmare – Dokumentarfilm über Mwanza, einen Ort in Tansania, der vor allem vom Export des Victoriabarschs lebt. Der eigentlich Nilbarsch heißen müsste, denn im Victoriasee wurde er erst in den 60er Jahren ausgesetzt – da er aber nahezu alle anderen Fische aufgefressen und das ökologische Gleichgewicht vollkommen ruiniert hat, passt der Name inzwischen wohl doch. In Mwanza landen täglich große Frachtmaschinen, manche stürzen auch wegen Überladung ab – einmal werden im Film Fotos von abgestürzten Flugzeugen gezeigt.

Die Personen, die im Film zu Wort kommen, sind die ukrainischen Piloten der Frachtmaschinen, die Prostituierten, deren Kunden sie sind, die Betreiber der Fischfabrik, Straßenkinder von Mwanza, der „einzige Kunstmaler“, der früher selbst ein Straßenkind war, der mit Giftpfeilen und Bogen bewaffnete Nachtwächter des Fischforschungsinstituts, der vom Krieg erzählt, und ein Pfarrer, dem die Schäflein an AIDS wegsterben.

Die Fische sind riesig und sehen ziemlich scheußlich aus, aber in der EU-Normen entsprechenden Fischfabrik werden sie zu appetitlichen Filets verarbeitet. Die Reste werden auf Lastwagen weggeschafft und anderswo weiterverarbeitet: die verdorbenen Fischskelette werden auf Holzgestellen getrocknet (wenn es nicht gerade regnet), danach fritiert und gegessen. Dass die Arbeiterinnen sich durch Ammoniakdämpfe die Augen kaputt machen und ihnen die Maden aus den Fischkadavern zwischen den Zehen hervorquellen ist erschreckend. Trotzdem hätte ich gerne mehr vom Markt für die Fischreste gesehen, nicht nur die erste Station.

Bei Angelaufen finden sich Auszüge aus verschiedenen Besprechungen. Hier ein Interview mit Hubert Sauper, dem Regisseur.

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