Estrellas de la linea

Und doch noch ein paar Zeilen über diesen schönen Dokumentarfilm, in dem eine Gruppe von Huren, die an einer Bahnlinie wohnen und arbeiten (nicht „neben“ der Bahnlinie: „an“ der Bahnlinie, d.h. höchstens 2 Meter von den Gleisen entfernt stehen ihre Hütten. Allerdings fahren dort wohl nicht so viele Züge), eine Fußballmannschaft gründen, um damit auf ihre schlechte Lebenssituation hinzuweisen: sie sind Gewalt von allen Seiten ausggesetzt: von ihren Männern, den Freiern, ihren Familien, von der Polizei. Anscheinend gibt es in Guatemala ein allgemeines Problem mit Gewalt gegen Frauen (das Huren besonders trifft): Jeden Tag (!!!) werden dort zwei bis drei Frauen ermordet. Unglaublich.

Der Film zeigt sehr warmherzige und freundliche Frauen, die das ganz Elend sehr stoisch und pragmatisch tragen. Etwas komisch stieß mir auf, dass die Idee zu dem Fußballteam wohl von einem Journalisten kam, der die ganze Sache von Anfang an medial begleitet hat. Und was soll man davon halten, wenn der Filmemacher vor dem Film darauf hinweist, dass alles in seinem Film echt sei? Aber wahrscheinlich bin ich einfach zu misstrauisch. Als der alte Mann seiner alten, einäugigen Frau in der Favela die Treppen hinuntergeholfen hat, war das schon sehr rührend.

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