Inatteso

Der zweite Dokumentarfilm heute, Inatteso von Domenico Distilo, zeigt Asylbewerber in Italien, die keinerlei Unterstützung zum Lebensunterhalt bekommen, aber auch nicht arbeiten dürfen. Sie leben in illegalen Unterkünften in Rom, im Sommer in Süditalien, um schwarz bei der Tomatenernte zu arbeiten. Der Film ist sehr politisch, aber kein bisschen pädagogisch. Er zeigt wie Menschen sich in leerstehenden Gebäuden notdürftigst einrichten, wie ein Boot mit Flüchtlingen von der Küstenwache abgeschleppt und die Flüchtlinge dann am Hafen sortiert und abtransportiert werden. Es gibt fast keine Interviews, nur eines mit dem Bürgermeister einer kleinen Stadt, in der die Polizei eine der Unterkünfte geräumt hat. Da wird aber der Bürgermeister von den Flüchtlingen befragt, wie es nun weiter gehen soll, nicht etwa umgekehrt. Das Ganze wird umrahmt von der szenischen Darstellung der Anhörung dreier Asylbewerver vor der Kommission.

Sehr beeindruckender Film, einer, von dem ich froh bin, dass das Forum ihn zur Berlinale eingeladen hat.

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