Kaalpurush

Buddhadep Dasgupta, der Regisseur von Kaalpurush war zum ersten Mal 1979 mit einem Film bei der Berlinale. Ich habe jetzt leider vergessen, mit wievielen Filmen insgesamt, aber ich dachte mir mal wieder, dass Regisseur doch eigentlich ein sehr schöner Beruf ist, mit dem man vielen Menschen Freude machen kann. So auch mit diesem sehr schönen Film:

Ein freundlicher Mann und Vater von zwei Kindern hat es nicht ganz leicht. Mit den Kindern hat er es sehr schön, aber seine Frau kann ihn nicht leiden – keine Ahnung warum, sie tut, als liege es an seinem beruflichen Misserfolg. Das ist ziemlich fies, denn er wird nur deshalb nicht befördert, weil er sich weigert, einen Korruptionsfall zu decken. Er ist einfach anders als andere Leute, spricht mit wildfremden Leuten Dinge, die sehr naiv klingen, redet einem schlechten Taschendieb gut zu und als er ihm später noch einmal begegnet, rettet er ihn vor einem Haufen Leute, die ihn gerade verprügeln wollen. Seine Frau beschließt, Reiseschriftstellerin zu werden und schreibt einen Bestseller nach dem anderen – von Gegenden, von denen sie gerade mal ein Video gesehen hat. OK, das ist etwas platt: dass man mit Schaumschlägerei mehr Erfolg hat, als mit Anständigkeit. Gleichzeitig geht es in Rückblenden um die Geschichte seines Vaters, der ebenfalls schon eine unglückliche Ehe gehabt hatte und von der Familie getrennt lebte. Anders als der Vater gelingt es dem Sohn, sich mit seinem Leben trotz vermeintlicher Misserfolge anzufreunden – vermeintlich, weil ich die Trennung von seiner Frau als ausgesprochen souverän und echten Glücksfall empfand. Es geht darum, was dazu gehört, jemand zu sein, das ist nun nicht gerade eine weltbewegende Botschaft, aber die Geschichte wird sehr schön erzählt.

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