Mañana al Mar

Sehr schön – ich habe immer noch den Ohrwurm von der wärmenden Sonne im Ohr. Mañana al mar ist ein Dokumentarfilm von Ines Thomsen über einige ältere Menschen, die auch im Winter täglich an den Stadtstrand von Barcelona kommen. Paulina, die täglich schwimmen geht – wenn die Wellen nicht zu hoch sind – und dabei laut alte Lieder singt, José, der am Strand in alten Schuhen, die heute gar nicht mehr hergestellt werden, joggt, und Antonio, der sich aus den Steinen der Wellenbrecher und Zement eine Art steinerne Strandburg gebaut hat und immer auf Bekannte wartet. Dann gibt es noch den Mann, der mit einem Holzschläger einen kleinen Ball gegen die Betonmauer spielt und immer höflich unterbricht, wenn Spaziergänger, Kinderwagen oder Fahrräder vorbei wollen, die Domino-Spieler mit den schönen Steinen, den Mann, der immer das Wetter und den Zustand des Meers erklärt, und den, der vor seinem Windschutz aus Pappe und Planen sitzt und mehr über die anderen als über sich spricht.

Die Besprechung von Sonja M. Schultz bei critic.de gefällt mir so gut, dass mir selber gar nichts weiteres mehr einfällt. Doch: die Geschichte, die der Wetterbeobachter erzählt, dass nämlich, wenn jemand am Strand etwas glitzerndes, z.B. einen Ring verliert und das eine Krabbe sieht, sie sich das glitzernde Ding schnappt und es versteckt. Und manchmal werden diese Dinge vom Sturm wieder an den Strand gespült. Dass auch die Kamera diese schöne Geschichte gerne glauben mag, zeigt die Kamera in einem Bild, in dem ganz kurz eine Krabbe und ein goldener Ring im nassen Sand zu sehen sind.

Was in verschiedenen Besprechungen stand, findet sich bei angelaufen.de.

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