Goyas Geister

Sonntagnachmittagsvorstellung im Neuen Off: Goyas Geister – Historiendrama von Milos Forman. Filmverleih Tobis schreibt:

Spanien, 1792. Inés (Natalie Portman), die junge Muse des berühmten Hofmalers Francisco de Goya (Stellan Skarsgård), wird vor das Tribunal der Inquisition gezerrt und der Ketzerei beschuldigt. Dank Goyas Fürsprache wendet der finstere Mönch Lorenzo (Javier Bardem), Hauptstreiter der Inquisition, zwar die Todesstrafe ab, doch er gerät selber in Ungnade und muss fliehen. 16 Jahre später – Napoléons Streitkräfte sind inzwischen in Spanien einmarschiert – kommt Inés schließlich aus dem Kerker frei. Auch Lorenzo kehrt zurück, jetzt allerdings als glühender Verfechter der Revolutions-Ideale und Hauptankläger der alten spanischen Ordnung. Es kommt zum verhängnisvollen Wiedersehen zwischen Goya, Lorenzo und Inés …

Merkwürdig fand ich, dass ein Geist nur ein einziges Mal erwähnt wird, als Ines Goya fragt, wer die Person auf einem Porträt im Studio Goyas ist, dessen Gesicht offensichtlich verschmiert wurde. Goyas Antwort: ein Geist. Und? Was hat es damit auf sich? Goya ist überhaupt ziemlich farblos und man traut ihm die angeblich ketzerischen Radierungen, über die sich die Inquisition ereifert, eigentlich kaum zu. Interessanter ist die Figur Lorenzo – wobei: dass Fanatiker durchaus Heuchler sein können und dass es außerdem keine große Rolle spielt, worauf sie ihren Fanatismus richten, ist auch nicht so richtig originell. Hautausschlag, Zahnprobleme und Wahnsinn als Folge von 15 Jahren Inquisitionskerker wurden von Frau Portman zwar sehr engagiert verkörpert, erschienen mir aber sehr gewollt – jetzt stellen wir mal eine ganz mitgenommene ehemalige Schönheit dar. Na gut, es war ein trüber Sonntagnachmittag, es war weder langweilig noch ärgerlich, aber das ist eigentlich auch schon alles, was sich für den Film sagen lässt.

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Kommentare

Eine Antwort zu „Goyas Geister“

  1. Wir wollten Goyas Geister im Neuen Off sehen, da gab es aber Programmänderung und es wurde Casino Royale gespielt. Ich war erst gar nicht sicher, ob ich den wirklich sehen wollte, aber dann hat er mir richtig gut gefallen. Ein blonder James Bond (Daniel C

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