Faro, la reine des eaux

Ein sehr schöner Abschluss im Delphi war Faro, la reine des eaux. Eine Geschichte, die an einem Fluss in Mali spielt, in dem die Bewohner die Flussgöttin Faro verehren. Faro ist eine sehr gefürchtete Göttin, die ständig die Dorfgemeinschaft mit ihrem Zorn bedroht und durch Rituale besänftigt werden muss, die nicht wirklich gemeinschaftsförderlich sind: eine Witwe soll gegen ihren Willen mit dem Dorfsäufer verheiratet werden, Bastardkinder werden weggejagt (eine interessante Alternative zum heimlichen DNA-Test aus der hiesigen Kuckuckskinderdiskussion: wer sich die Hand in heißem Hirsebrei verbrennt, ist eindeutig ein Bastard, und wer von den Männern beim Rennen mit einem Bündel Schilf in seinen Schlappen stolpert, ist der Vater eines Bastards). Im Film ist es Zan, der selbst vor Jahren weggejagt wurde, der gegen den Aberglauben kämpft und – er ist Ingenieur geworden – den Dorfchef dazu bringen will, den Fluss aufzustauen und zur Bewässerung zu nutzen. Allein seine Anwesenheit bringt einige Konflikte zum Eskalieren. Gelöst werden die Probleme aber durch die gemeinsame Initiative der Frauen.

Sehr schön sind die Farben – die Leute da können ihre Stoffe anscheinend vor allem blau und gelborange färben, das sieht zusammen toll aus. Sie haben wunderschöne Holzboote und schöne Lehmhäuser.
Der Regisseur erzählte am Ende, dass er es durchaus so gemeint hatte, dass der Fortschritt gegen die überholten Traditionen gewinnen müsse. Vor allem müsse man auf die Frauen hören, die sowieso die meiste Arbeit machten. Genau das hatte lustigerweise schon vor ein paar Jahren der Regisseur von Madame Brouette vertreten.

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