Irina Palm

Wo standen nochmal all die positiven Kritiken zu Irina Palm, die mich veranlassten, Barbara ausgerechnet diesen Film vorzuschlagen? Ach ja, bei Angelaufen werden jede Menge begeisterter Besprechungen zitiert – und nur zwei eher kritische. Sehr merkwürdig, ob ich in einem anderen Film war?

Großmütterchen Maggie ist alt und braucht das Geld (um dem todkranken Enkel eine Operation zu ermöglichen). Da sie "nichts kann", landet sie im Rotlichtviertel Sohos in einem Kabuff mit Loch in der Wand und wird "wixende Witwe" mit Künstlernamen. Dank unerhört zarter Hände bilden sich alsbald lange Schlangen vor ihrer Kabine…

Vorsicht SPOILER (wobei: ehrlich mal, es ist von Anfang an so klar, wo das alles hin will, Irina Palm ist ein Film ohne jede Überraschung, dass ich mich frage, ob das hier den Namen Spoiler überhaupt verdient):

Sehr absehbarerweise bleibt das Geheimnis nicht wirklich eines, und schon hat man den schönsten klischeehaften Konflikt mit den Scheinheiligen, allen voran Sohnemann und falsche Freundin. Selbstverständlich setzt sich das Recht auf Selbstverwirklichung durch, Sohnemann wird einsichtig, der falschen Freundin wird die ohnehin nicht sehr echte Freundschaft gekündigt.

Das Ganze ist unerhört öd und unterlegt mit nur drei immer wiederkehrenden Akkorden, die offensichtlich Melancholie verbreiten sollen, bei meiner Begleiterin und mir aber eher körperliches Unwohlsein verursachen. Als sich am Ende auch noch eine Romanze mit dem sich wider Erwarten doch noch menschlicher Regungen fähigen Clubbesitzer anbahnt, sind wir herzlich froh, dass der Film nach unendlich lange scheinenden 103 Minuten zu Ende ist.

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