Leroy

Eigentlich hätte ich in Zürich ja lieber einen schweizer Film gesehen, aber im ersten Kino, an dem ich vorbei kam, lief nun mal gerade Leroy, ein Jugendfilm, der ausgerechnet in Berlin spielt. Außer mir war nur noch eine Frau im Kino, die mir in der Pause erklärte, dass es die in der Schweiz in jedem Film gibt, und dass sie den Glacé– und Getränkekonsum fördern soll. Damit niemand den zweiten Teil verpasst, gibt es im Kinofoyer Durchsagen, dass die Pause im jeweiligen Saal vorbei ist.

Soweit zur Kinokultur in anderen Weltgegenden, nun zum Film: Leroy, ein 16-jähriger schwarzer Schöneberger verliebt sich in Eva. Sein Problem ist, dass Eva fünf Nazi-Skinhead-Brüder hat, die den neuen Freund ihrer Schwester gar nicht gern sehen. Dazu kommt eine natürliche Feindschaft zwischen Leroys Mutter, einer Grünen im Rathaus Schöneberg und Evas Vater, dem REP-Abgeordneten.

Der Film ist eine Komödie, zum Teil ziemlich klamaukig (der Erfindervater im Helium-Anzug) und voller Klischees, aber dass die Rechten so richtig saublöd daherkommen, ist schon ziemlich lustig anzusehen. Meine Mitzuschauerin und ich hatten ziemlich viel zu lachen. Wenn dann noch gesagt wird, dass es notwendig ist, sich gemeinsam zu wehren und am Ende auch noch eine Lösung zur Unterminierung des Faschismus als Jugendkultur gefunden wird, ist das ausreichend unterhaltsam, um vergnügt aus dem Kino zu gehen.

Ach ja: und der Soundtrack ist auch prima. Hier geht’s zur Website des Films.

Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:


DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner