Der viel, viel bessere Film aus Afrika…

… war eindeutig Divizionz aus Uganda, von einem Ugander (?), der in Südafrika lebt. Wahrscheinlich gilt bei Filmen auch das, was man auch für Bücher usw. sagt: wichtig sind solche, die die Leute dort selber machen, nicht die, die man von hier aus über sie macht. Für die Regie wird ein Kollektiv angegeben, und das anwesende Mitglied desselben verdient sein Geld ansonsten mit dem Drehen von Musik-Videos. Wenn dabei etwas übrig blieb, wurde in einer Favela (oder wie das auf Afrikanisch heißt) von Kampala weitergedreht. Der Mann entschuldigte sich praktisch in der Diskussion dafür, dass der Film am Ende doch 7.000 Dollar gekostet hat.

Hier weiterlesen über die beste Verfolgungsjagd (zumindest) dieses Festivals…

Ein paar Musiker spielen mit und etliche der "rough guys" aus dem Viertel, u.a. ein Musiker und recht fieser Kleingangster mit einem durch Polio verkrüppelten Bein. Es gibt eine mehrminütige rasante Verfolgungsjagd durch das Viertel – und zwar jagt ein Typ auf einem Motorroller den Typen mit nur einem Bein, der unglaublich schnell mit seiner Krücke rennen kann. Das war spannend wie James Bond – und jetzt kommts:  die James-Bond-Leute hätten diese Verfolgungsjagd mit ihren ganzen Millionen nicht drehen können! Und das ist ja dann wohl echtes afrikanisches Kino.

Musik (in dem Fall Rap und Ragga) spielt in dem Film – wie anscheinend auch in diesen Vierteln in der Realität – eine große Rolle als das Ding, das die Jungs dort der ugandischen Middle Class (die es anscheinend auch gibt) voraus haben. Zwischendurch fährt die Kamera durch die Gegend und zeigt uns, wie es dort so zugeht (Bei dem Budget ist sogar Wackelkamera o.k.).

Es wird viel palavert und es gibt auch eine Kleingangstergeschichte (wer wen abgezockt, beleidigt, verhaftet, bestochen, gedisst hat) aber die habe ich an etlichen Stellen nicht verstanden – das kann man auf die Untertitel schieben, aber es kommt auch daher, dass man einfach viel zu wenig weiß. Der Regisseur hat  – auf Englisch – während der Diskussion jedenfalls noch so eine Geschichte erzählt, und die habe ich auch nicht verstanden. Macht nichts. Ich liebe die Berlinale. Wo sonst lernt man in 91 Minuten so viel?

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