Kuhkampf

Eindeutig der beste Tierfilm, seit ich mich erinnern kann: Kampf der Königinnen von Nicolas Steiner. In einer großen Arena werden vor zehntausend Zuschauern Kühe paarweise zum Rangeln gebracht, etwas, das sie auch auf der Weide tun würden, um eine Rangfolge auszukämpfen. Diejenige, die den Platz zuerst aufgibt (oder sogar panisch flieht), hat verloren, die andere kann in einem Spektakel, dass den ganzen Tag dauert, noch Siegerin in ihrer Gewichtsklasse werden – und damit eine große Kuhglocke gewinnen. Das ist alles sehr erstaunlich und unblutig. Brüllende Zuschauer, die auf die Tiere wetten, Züchterinnen und Züchter, die gerne im Kampf eingreifen würden, wenn das nicht zur Disqualifizierung führen würde. Wir erfahren, wie es dem Züchter der Kuh mit der Nummer 40 geht, dass sich eine Mopedgang für die Züchterin der Kuh mit der Nummer 134 interessiert, und wie ein ungelenker Radioreporter, der zu seinem Leidwesen in Französisch berichten muss, Eindrücke sammelt und am Ende doch ganz glücklich strahlt. Gerne hätte man noch mehr von den Kinderbildern gesehen, die für den Kuhkampf gemalt und dort ausgestellt wurden, rappende Kühe und Supercows mit Umhang.

Zum erfolgreichen Tierfilm gehören schöne Tiere (ausreichend vorhanden, einschliesslich Closeup in Kuhaugen: muh) und eine genaue Beobachtung. Es gibt unglaubliche Bilder in Zeitlupe, wir sehen den irren Blick der Kühe, die aufgewühlte, fliegende Erde und die große Eleganz, mit der sich die schweren Schwestern gegenseitig geschickt über den halben Platz schieben. Die Kuh mit der Nummer 40 landet auf Platz 3 und bekommt vom sprachlos glücklichen Züchter das große Lob, sie sei eine gute Kuh, schweizerisch knapp. Dem folge ich: das ist ein guter Film!

Auf der Bühne standen nur Jungs, der Radioreporter und einer von der Töffli-Gang waren auch dabei.

Die Website zum Film: www.kampfderkoeniginnen.de