so, da nun mein ganzer, mit herzblut geschriebener beitrag im off verschwunden ist, und sich nicht mehr auffinden läßt, muß ich jetzt alles nochmal schreiben, doppelt formulieren mag ich garnicht, aber egal:
es war ein ganz großartiger film, anrührend, charakterstark, bildreich, vielschichtig, und auch wenn es ein kinderfilm ist, so würde auch ihn – ob der komplexität – glatt gerne nochmal ansehen. die 60ger jahre in israel, die stimmung ist traurig, der tenor von ahrons eltern einstimmig: es gibt nix zu lachen, das leben ist ernst, wer träumt und klein bleibt, hat keine chance, wie ulla schon so schön parallel schreibt, künstler und intellektuelle wurden im lager zuerst umgebracht………
einige bilder: unser kleiner hauptdarsteller ahron, ein sensibler, verträumter, philosophischer junge, dem man liebend gerne bei seinen gedankengängen folgt, will – trotz vitaminreicher kost und lustiger erfundener methoden (man stecke sich über nacht einen zettel mit der botschaft „wachstumsdrüse erwache“ kleingefaltet und tief in die nase) einfach nicht größer werden! sein vater ist betört von der klavierspielenden nachbarin, deren baum verwundet ist, und vom vater tagelang gehegt und gepflegt und verarztet wird, der vater wohnt quasi auf diesem baum, bis dieser eines tages gefällt wird. nun denkt sich die nachbarin neues aus, um den herrn um sich zu haben und ihn mit leckeren pinienkerngerichten verwöhnen zu können, sie bietet ihm den job an, in ihrerer wohnung eine mauer einzureißen. doch die pfiffige gattin rückt kurzerhand mit thermoskanne und kindern an und nimmt beobachtend auf dem sofa platz, während ihr mann mit der axt in der hand für polaroids postiert. letztlich fällt eine wand nach der anderen…
die jungs denken sich außerdem lustige zaubertricks aus, bei denen sie sich gefesselt aus geschlossenen koffern befreien, dabei geht natürlich der reißverschluss kaputt…
ganz toll auch die inneren bilder des jungen, der im traum mit einem gefalteten papierschiff über einen see fährt.
die mutter ist großartig besetzt: ein blick oder augenaufschlag, eine geste nur, und wir wissen genau und ohne worte, was sache ist!
die schwester – auch großartig besetzt – leicht dicklich und mit brille, nimmt herzallerliebst immer wieder ihren bruder in schutz, in dem sie sich auf familienfesten mit der alten zahnspange und einer viel zu großen brille mit ihm gemeinsam zum horst macht, damit er nicht so alleine ist, wenn ihn die erwachsenen mit seiner körpergröße aufziehen!
oder die anweisungen der mutter, die ihrem jungen die wahrhafte tragik von liebe näher bringt: immer schnappe einem der beste freund die freundin weg, also folgender ratschlag: „wenn er ihr einen falafel kauft, kauf du ihr ein schawarma!“
also ich habe viele tränen der rührung vergossen und herzlich gelacht, das ist doch mal was!
zum zweiten mal, der kindheitserfinder
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