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12 Sisters

Es war ein langer Kinotag heute, aber trotzdem muss ich noch ganz schnell über  PUTHISEN NEANG KONGREY (12 Sisters) berichten so lange es vor meinen Augen noch funkelt, glänzt und glitzert: noch nie habe ich so viel Straß, Edelsteine, Silber, Glimmer, golddurchwirkte Stoffe und Perlen gesehen, wie in den letzten zwei Stunden. Und ihr wisst ja: ich mag es, wenn’s glitzert! Also war es nicht nur ein historischer Abend (zum ersten Mal wurde ein Film der kambodschanischen "Golden Era" vor internationalem Publikum gezeigt), sondern auch ein in jeder Hinsicht glänzender. Berührend wurde er durch den vorangegangenen Dokumentarfilm "Le sommeil d’or", der zuvor die Geschichte dieser Filme und ihrer Mitwirkenden erzählt (dazu morgen mehr).

Die Handlung des Films geht folgendermaßen: 12 Schwestern (alle ungefähr gleich alt) fliehen vor einer bösen Menschenfresserin an den Hof eines Königs, der sie heiratet (ja, alle 12). Innerhalb eines Jahres sind sie schwanger (ja, alle 12), aber die Menschenfresserin verführt den König und bringt ihn dazu, den Schwestern die Augen auszustechen (11 1/2: die Jüngste darf ein Auge behalten) und sie in eine Grube zu werfen, wo sie ca. 16 Jahre vor sich hin vegetieren und nur überleben, indem sie ihre Kinder essen (!) – nein, nicht alle 12, eines bleibt übrig und wird ein schöner, kluger und mutiger junger Mann, der sie dann (nach vielen Wirrungen) rettet. Er zahlt aber einen Preis dafür, seine große Liebe bringt sich im Lauf der Geschehnisse um. Also kein Happy-End!

Nach unseren Maßstäben ist das Ganze ein Autorenfilm, denn der Regisseur Ly Bun Yim hat das Buch geschrieben, den Film produziert, Regie geführt, geschnitten, die Special Effects (Blitze, Geister, fliegende Pferde) und die Ausstattung (!!!) gemacht. Er war im Arsenal und hat erzählt, er hätte Mitte er 1960er Jahre aus Westdeutschland extra eine besondere Linse bestellt, weil er einen Film machen wollte, der möglichst vielen Leuten gefällt. Und er freue sich sehr, dass er den Menschen in Deutschland jetzt nach mehr als 40 Jahren diesen Film zeigen könne. Danke schön!


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