52 Tuesdays – Billies Mutter Jane will zu dem Mann werden, als der sie sich fühlt. Während der Transition soll Billie bei ihrem Vater leben – das kommt einigermaßen überraschend, so dass es kein Wunder ist, dass sie sich übergangen fühlt. Sie verabredet mit der Mutter, dass sie sich ein Jahr lang jeden Dienstag nach der Schule treffen.
Die Dienstage sind im Film durchnummeriert, vorangestellt ist das Datum und ein winziger Schnipsel einer Fernsehnachricht des jeweiligen Tags. Eine Filmlänge geteilt durch 52 ergibt nicht viel Zeit für einen Dienstag, aber gerade das ergibt ein hoch spannendes Dienstagskonzentrat. Einmal sagt Billie ab, die Verletzung und Enttäuschung, die daraus entsteht, wird am nächsten Dienstag in einem Tennismatch geklärt. Irgendwann fängt James an, Testosteron einzunehmen, später stellt sich heraus, dass er es nicht verträgt – ein schlimmer Rückschlag bei der Transition. Nicht nur James dokumentiert die Veränderungen, die er erlebt, sondern auch Billie experimentiert mit Video: mit Jasmine und Josh erforscht sie, was es mit Körperlichkeit und Sex auf sich hat. Das ist ganz zauberhaft gefilmt, aber als die Erwachsenen zufällig darauf stoßen, sind sie nicht gerade begeistert.
Der Film wurde tatsächlich immer dienstags gedreht, und die SchauspielerInnen bekamen das Skript für die folgende Woche immer erst nach dem Dreh. Nach dem Film steht die Crew auf der Bühne, alle strahlen – kein Wunder bei dem Applaus – und alle versichern, dass die Arbeit am Film ihr Leben verändert hat.
Es gibt übrigens eine App zum Film. Dabei wird jeden Dienstag eine Frage gestellt, die auch nur am Dienstag in einem Foto beantwortet werden kann. Wer mag, kann veröffentlichen, oder die Antworten nur für sich aufbewahren, um ein Porträt eines Jahres im Leben zu entwickeln.
Kommentare
Eine Antwort zu „Ein Jahr in Echtzeit – 52 Tuesdays“
Der Film hat den Gläsernen Bären bekommen! Herzlichen Glückwunsch!