Das war meine Berlinale 2015…

Ullas Statistik hat mir so gut gefallen, da habe ich auch gleich angefangen zu zählen: Es waren 28 Filme an 10 Tagen.

Bereiste Länder: 22 – wobei China nur einmal als Produktionsland gezählt wurde, obwohl auch die Innere Mongolei, der Gansu-Korridor und Tibet dabei waren. Sonst war ich noch in Südafrika, der Schweiz, Haiti, Spanien, Palästina, Schweden, Thailand, Österreich, Uganda, Mexiko, Guatemala, Iran, Burkina Faso, USA, Russland (eigentlich in Kalmückien), Afghanistan, Albanien, Japan, Kanada, Kenia und Grönland.

Erstaunlicherweise sind mir dieses Jahr nur drei Dokumentationen ins Programm gerutscht (La sirène de Faso Fani, The Yes Men Are Revolting und Sumé) – wobei ich eine geplante verpasst habe, von wegen „im falschen Film“.

Häufigst besuchte Sektion war Panorama mit zehn Filmen, gefolgt vom Forum mit neun. Viermal war ich bei Generation K+, dreimal im Wettbewerb und zweimal bei 14+.

Spaß gehabt… Richtig lustig waren Joe Bullet (der vielleicht auch ein wenig unfreiwillig) und Dyke Hard. Dann gab es noch einige Filme, bei denen es manchmal ein bisschen was zu lachen gab, aber so richtig? Ich hätte mir schon mehr lustige Filme gewünscht.

Schockiert war ich vom Ende von River Road – das hat mich ziemlich sprachlos zurückgelassen. Seltsam, die Kinder um mich rum schienen weniger erschüttert zu sein. Den traurigsten Satz hat die Hauptdarstellerin von Voice of Water, Hyunri gesagt: dass man in Japan gerade keine Komödien drehen könne.

Gelernt habe ich in zwei Filmen, dass Dinge, die für mich auf den ersten Blick nicht sonderlich ansprechend wirken, für die handelnden Person Ausdruck von Selbstbestimmung sein können – und das ist großartig. Nicht, dass das neu wäre, aber mehr schauen, weniger werten ist immer gut.

Ebenfalls gelernt habe ich in Das himmlische Kamel, dass Kamelfohlen die idealen Kuscheltiere sind, superweich und mit einem total praktischen Hals in idealer Höhe, der sich bestens zum Umarmen eignet.

Geärgert habe ich mich nicht so richtig – die Chance auf einen ordentlichen Verriss habe ich zugunsten schnellen Vergessens sausen lassen (Der letzte Sommer der Reichen). Einmal habe ich mich noch sehr gelangweilt, bei Der Geldkomplex – obwohl eine Frau ein Truthuhn dargestellt hat. Ganz für sich allein in einem Zimmer. Aber weil es mir sonst so langweilig war, gibt es auch dafür keine Besprechung.

Das schönste Q&A-Erlebnis war nach K, als die Hauptdarstellerin ein schönes mongolisches Lied gesungen hat (sonst war die Diskussion eher missglückt). Dafür war die Dolmetscherin nach The Voice of Water absolut großartig, und das auf Japanisch, Englisch und Deutsch.

Schön war, dass einige Filme immer besser wurden, je länger ich über sie nachgedacht habe: Suenan los Androides war so einer, K und The Voice of Water.

Favoriten? Beste Geschichten: Dora… und Vergine giurata, herausragendes ästhetisches Vergnügen: The Forbidden Room.

Echos gab es auch – das sind Motive, die in zwei oder mehr Filmen vorkommen:

Zweimal spielen Kamele eine wichtige Rolle (River Road und Himmlisches Kamel), zweimal stirbt ein Lämmchen (La casa más grande del mundo und Gtsngbo), Lars Eidinger hat zweimal Sex auf einer Toilette (Dora… und Vergine giurata – im Interview, das Silke gehört hat, sagte er, er habe zwei Frauen zu ihrer Freiheit verholfen – das stimmt auch irgendwie), zwei Tiere bekamen Schleifchen von kleinen Mädchen angesteckt (eine Kamelmutter und ein Lämmchen), da waren noch mehr, aber die sind mir im Moment entfallen.

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