He’s the Man – Joe Bullet

Die Frau vom Forum war noch ganz „overwhelmed“ von der Entdeckung dieses südafrikanischen Films von 1971. Joe Bullet, wird gleich im Titelsong eingeführt als, „He’s the man, he’s fighting evil…“. Der Produzent, lernen wir vor Beginn, war unter anderem Bauunternehmer, der Filme zur Unterhaltung seiner schwarzen Belegschaft produziert hat. Alle Charaktere sind schwarz, und der Film wurde kurz nach dem Erscheinen verboten.

Die Geschichte ist recht simpel, das Fußball-Finalmatch zwischen Eagles und Falcons geht unentschieden aus und muss wiederholt werden. Der Trainer der Eagles wird ermordet, die beiden Spitzenspieler werden unter Druck gesetzt, kurz vorher die Mannschaft zu wechseln und irgendein nicht zu erkennender Finsterling sagt, warum: er will auf die Nichtfavoriten viel Geld setzen, die dann aber gewinnen werden. Der Präsident der Eagles ruft Joe Bullet zu Hilfe, der die Spieler schützen und auch noch beim Training unterstützen soll: „This corruption in sports must stop!“

Joe Bullet kann Karate, die Tochter des Präsidenten heißt Beauty, es wird ein Damm gesprengt, ein VW Käfer fortgespült, ein ebenfalls Karate-befähigter Killer auf Joe Bullet angesetzt und auf den Stahlgerüsten einer verlassenen Mine gekämpft, aber auch eine tolle Party gefeiert, bei der Beauty ein tolles Lied singt und die Gäste schön tanzen. Die Bilder sind grobkörnig, die Farben wie die alter Familienfotos, die Soundeffekte offensichtlich erst nachträglich dazu gepackt – Schritte, Schreie, Schüsse klingen irgendwie ganz leicht neben der Tonspur. Ach ja, und dann die Fußballszenen, wundervolles Balldribbeln, ein tolles volles Stadion, und wie’s ausgeht, verrate ich auch nicht.

Es macht großen Spaß, diesem wiederentdeckten Spektakel zuzuschauen, auch das ein sehr schöner Start in die Berlinale.

 

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