So viel Retro wie dieses Jahr war lange nicht – ob das was mit der biographischen NĂ€he des Themas zu mir zu tun hat? đ
Jedenfalls ging es (nach dem schönen Eröffnungs-Lang-Film) gestern gleich weiter mit dem Kurzfilmprogramm 6: „Formspiele“. Darin gab es allerhand zu sehen von Regisseuren, die damit das Filmemachen angefangen haben (Michael Klier) oder nur den einen einzigen Film gemacht haben (Gerd Winkler).
Formspiele heiĂt das Programm, weil es ziemlich experimentell und meist nicht erzĂ€hlend darin zuging; im Film „Artikel“ z.B. rollte sich der gelb-braun-gewandete Regisseur in allen Richtungen ĂŒber einen runden roten Teppich, spĂ€ter drehte sich einen junge Dame in GrĂŒn und Lila in verschiedenen Posen in einem Schreibtischstuhl im Kreis. Das war lustig und interessant. (Aber was es bloĂ mit „Artikel“ auf sich hat? Gesprochen wurde jedenfalls nichts. Naja, wie der Zettel an meiner KĂŒchenwand sagt: „Kunst sind die Dinge, die wir nicht verstehen.“)
Am Schönsten war aber auf jeden Fall der Film vom „WeiĂen Hopfengarten„: Winter-Fotographien von geometrisch angeordneten Hopfenstangen, dazu ein seltsames Gedicht gleichen Namens, natĂŒrlich beim ersten Hören ebenfalls weitgehend unverstĂ€ndlich. Ein groĂes VergnĂŒgen.
Und dann gab es auch noch zwei Filme mit viel Trickanteil, (ĂŒber eine Maschine, die Leute frisst, und ĂŒber einen Pensionsgast und eine mörderische Wirtin) sehr intelligent, llustig, einfallsreich und kreativ. Die beiden Filme mit Menschen und Sprache waren dagegen – naja, ganz nett.
Insgesamt war das ein tolles Programm mit interessanten, schönen und nie gesehenen Dingen.