Für die Vielen…

…ist auch Kino, aber  sozusagen das Gegenteil von Glamour: eine Doku über die „Arbeiterkammer“ in Wien. Das ist im Prinzip das Gegenstück zur Industrie- und Handelskammer, nur für Angestellte und Arbeiter. Sie können sich hier Beistand und Rechtsberatung holen, wenn sie von den Arbeitgebern ungerecht behandelt werden. Außerdem vertritt die Kammer die Belange der Arbeitenden gegenüber der Politik. Über diese Tätigkeiten berichtet der Film und nimmt dabei abwechselnd die Perspektive von Leuten ein, die Hilfe suchen (weil sie z.B. seit Monaten keinen Lohn bekommen haben) und den DirektorInnen und Angestellten der Kammer. Da hinein mischt sich dann auch noch Corona…

Eine solide Berichterstattung, aber doch recht trocken, und ich habe nicht so viel Neues gelernt, wie erhofft.

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Kommentare

2 Antworten zu „Für die Vielen…“

  1. maxuta

    Vielleicht lässt sich die Bedeutung dieses Filmes daran ermessen, dass zumindest mir keine gesetzliche Interessenvertretung der Arbeitnehmer in irgendeinem europäischen Land bekannt ist? So bekommt die Formulierung /im Prinzip das Gegenstück zur Industrie- und Handelskammer/ zumindest ein anderes Gewicht… aber das müsste der Film natürlich auch einlösen!

  2. maxuta

    … und das löst er allemal ein, zumindest für mich! Heute konnte ich den Film nun auch sehen – leiderleider ohne Q&A – und bin sehr froh, dass mich ullas einschätzung nicht abhielt. Und kann nur sagen: allein wegen der Kurz-Einführung /Thomas Piketty/ ist der Film absolut sehenswert… und ein wunderbares Lehrstück zum Thema Selbst-Ermächtigung und Arbeitswelt. Seit /State Legislature/ von Frederick Wiseman habe ich keinen so gelungenen Dokumentarfilm dazu mehr gesehen; höchstens: Die Unbeugsamen. Aber da ist die Themenstellung halt ganz anders…
    Wer nicht weiss, wofür eine Gewerkschaft notwendig sein könnte: hier erfährt ers… wobei deutsche Gewerkschaften heute vermutlich nichtmal halb so viel Rückendeckung bieten (können) wie diese wunderbare Institution. Insofern: eine /Pretiose/ wie eine staatliche (!) Arbeitnehmendenvertretung sollten /Die Vielen/ schützen, schätzen, pflegen – aber dafür muss mensch sie erstmal wertschätzen… hoffentlich hilft auch dieser Film ein wenig dabei…

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