So, das war also Mae West

Jetzt hab ich endlich auch mal Mae West gesehen. Und zwar in Klondike Annie von 1936. Einerseits versteht man auf Anhieb, warum die Frau so eine Legende ist: die Mischung aus üppigem Sexappeal und handfester Streetwise-heit wirkt immer noch ziemlich umwerfend (auf mich jedenfalls). Andererseits war es nicht das Feuerwerk, das ich mir nach den ersten beiden Retro-Schinken erhofft hatte – mehr als etwas intellektuelles Amüsemang kam nicht auf. Kein Wunder, habe ich danach gelernt: der Hayes-Code (die FSK der damaligen Filmindustrie) sorgte dafür, dass alle „unsittlichen“ Anspielungen und Dialoge entweder erst gar nicht gedreht oder am Ende wieder rausgeschnitten wurden (laut IMDB), so dass dies wohl eher ein müder Abklatsch der ruchlosen Frau West gewesen ist – vor lauter Zensur hat man nicht mal mehr die Handlung verstanden, und die Figur wirkt eher moralisch als lasterhaft. Naja, bei Gelegenheit mal sehen, was die Bibliotheken so an West-Filmen zu bieten haben.

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