And, Towards Happy Alleys

And, Towards Happy Alleys ist der Film der indischen Filmemacherin Sreemoyee Singh, die schon während des Studiums eine große Liebe zum iranischen Film und den Gedichten der iranischen Dichterin Forugh Farrochzad entwickelte.

Auf der Suche nach dem Wesen des iranischen Kinos führt sie zahlreiche Interviews mit Regisseuren wie Jafar Panahi, der Menschenrechtsaktivistin Nasrin Sotudeh, ehemaligen Kinderschauspielerinnen aus Panahis frühen Filmen und anderen tollen Frauen. Immer geht es um Zensur, Berufverbot, drohende Verhaftung. Es ist sehr beeindruckend, wie sehr Sreemoyee Singh Zugang zu den Leuten findet, wie bereitwillig sie mit ihr sprechen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie Farsi spricht – und singt.

Neben den Interviews filmt sie Alltagsszenen: Busfahrten, Blumen am Grab der verehrten Dichterin, eine Frau, die auf der Revolutionsstraße allein ohne Kopftuch demonstriert – und prompt verhaftet wird – eine einzelne Frau, die ihren Protest von einer Brücke über eine befahrene Straße schreit. In einem Land, in dem es Frauen verboten ist zu in der Öffentlichkeit zu singen, ist es bereits subversiv, wenn die Filmemacherin einer Mädchenklasse ein Lied vorsingt. Die Lehrerin sagt noch an, dass die Mädchen nicht mitsingen sollen – aber sie singen alle.

Die Q&A wurde stark abgekürzt, weil der Film zu spät begonnen hatte. Am Ende bittet die Moderatorin, Sreemoyee Singh ein Lied zu singen – das aus dem Film. Die fordert die iranischen Gäste auf mitzusingen. Es sind erstaunlich viele Leute da, die das können. Ich habe geheult, wie bei keinem Film.

Und aus diesem Gedicht stammt der Titel:

I speak out of the depth of night
Out of the depth of darkness I speak.
If you come to my house, friend
Bring me a lamp and a window through which
I can look at the crowd in the happy alley

(Forough Farrokzhad)