Ming On – Mad Fate

Ming On von Soi Cheang ist die Sorte Hongkong-Kino, für die es in früher™ Spätvorstellungen im Delphi gab: Thriller, ein bisschen lustig, ein bisschen blutig und reichlich absurd. Es fängt völlig bekloppt an: ein hektischer Mann – der Fengshui-Meister – schippt ein Grab zu. Plötzlich bewegt sich die vermeintlich Tote und schimpft, dass das alles zu unbequem sei. Er überredet sie, es noch einmal zu versuchen. Er müsse jetzt ein Ritual abhalten, dann würde eine tödliche Bedrohung abgewendet. Sie deckt sich wieder mit einer Plastikplane zu, und er schippt weiter. Ein plötzlicher Wolkenbruch flutet das Grab, die Frau hat genug und fährt mit dem Taxi davon – wow, Taxi mitten in der Nacht auf dem Friedhof, das ist Verfügbarkeit.

Kurze Zeit später ist sie tot. Ermordet von einem Serienkiller mit einem furchteinflößenden Messerset. Zufälliger Zeuge ist ein Lieferbote, auf den das Gemetzel eine unheimliche Faszination ausübt. Der verschusselte Fengshui-Meister spürt, dass der junge Mann eine gefährliche Neigung zum Töten hat, und will ihn davor bewahren. Praktiken wie Horoskope, Fengshui in der Wohnung, das Singen von Mantras und das Beschwören der Geister Verstorbener kommen bei seinem widerwilligen Klienten zum Einsatz.

Der Serienkiller taucht wieder auf, weil er sein Werkzeug zurücklassen musste. Das hat aber inzwischen der junge Mann gefunden. Eine weitere junge Sexarbeiterin mit Glücksspielproblem und ein älterer Polizist spielen weitere Rollen. Außerdem wird schnell klar, dass der Meister sein eigenes Leben ganz und gar nicht im Griff hat.

Der Film ist eine Persiflage auf den sprichwörtlichen Hongkonger Aberglauben. Unterhaltsam, absurd und vielleicht ein bisschen Erholung von all den schweren Themen der anderen Filme.

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