Der Regisseurin Reem Saleh ist ein anrührender Einblick in fremde Frauen-Leben in einem patriarchalen Kontext gelungen und die Dokumentation von Lebenswegen ohne einen regelnden Staat. Sie kommentiert durch ihren feministischen Blick, ihre Parteilichkeit, ihr Mitgefühl.
Im lauten, dreckigen, verfallenen Kairoer Stadtteil Rod el Faraq – dem Heimatviertel ihrer Mutter in Kairo und nicht einem der ärmsten, wie sie im Filmgespräch kommentiert – begleitet sie vor allem die Frauen.
Sie sorgen für Essen, Wohnung, Kranken-Pflege und meistenteils auch das Einkommen. Sie haben die Verantwortung für die Kinder, sie handeln aus, streiten und vertragen sich. Sie versorgen, lieben, stützen und verlassen ihre Männer – und werden von ihnen zurückgeliebt, aber auch schlecht behandelt und verlassen.
Und Scheidungen scheinen von beiden Seiten auszugehen und initiiert werden zu können. Hätten wir das mit Ägypten assoziiert? Eine der Protagonistinnen heiratet den Vater ihrer Kinder dreimal…
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