Unsere Berlinale beginnt mit einem Film, der besonders, aber auch typisch ist, weil er später vermutlich nicht im Kino zu sehen sein wird: At Elske Pia – Loving Pia von Daniel Borgmann. Pia ist um die sechzig, geistig beeinträchtigt und lebt mit ihrer Mutter zusammen. Sie hat eine Gans Lola, geht tagsüber ins „Day Center“, wo sie bastelt, singt und Ausflüge mit den anderen BesucherInnen macht. Es geht darum, was aus ihr werden soll, wenn ihre schon über achtzigjährige Mutter gestorben ist. Sie träumt von einem Mann – und dann lernt sie am Hafen einen Mann kennen. Sie stellt ihm viele Fragen, und er berichtet zu Hause seiner Schwester, Pia sei süß. Obwohl er nicht sehr unternehmungslustig ist, machen die beiden einen Wochenendausflug nach Kopenhagen, übernachten in einem Hotel und gehen ins Aquarium „Blue Planet“.
Es ist sehr besonders anzusehen, wie die beiden sich unterhalten, wenn sie zum Beispiel die wegen Nebel quasi nicht vorhandene Aussicht diskutieren. Aber Kommunikation ist auch für dieses spezielle Paar nicht gerade einfach.
Im Anschluss an den Film sind alle auf der Bühne, und Pia wird gefragt, was ihr am besten gefallen hätte: sie sagt, die Szene im Hotelzimmer, als sie barfuß auf dem nackten Rücken von Jens trampeln darf. Mir auch. Aber ich fand auch das Aquarium toll, und die Gans, und wie Pia Dinge beschreibt. Und wie unspektakulär alles gefilmt wurde.