vorläufige bilanz

der größte skandal, den ich jemals bei einer berlinale erlebt habe, ereignete sich am mittwoch in der vorstellung von Mil-ae aus korea. Gut eine stunde ist rum, eine weitere soll noch kommen, der film hat alle aussichten, zu den lieblingen gerechnet zu werden. die geschichte soweit: frau ist glücklich mit mann verheiratet, seit acht jahren, tochter ebenso alt. erfährt, dass mann ein verhältnis hat. daraufhin verlassen sie die stadt und ziehen aufs dorf, vermutlich um abstand zu gewinnen, sich wiederzufinden, ihrer beziehung eine chance zu geben… sie aber ist von schwermut befallen und hat ständig psychosomatische kopfschmerzen. lernt einen jungen, gut aussehenden arzt kennen, der sich langweilt und sie attraktiv findet. er schlägt ihr ein spiel vor: „bis zum ende des sommers spielen wir ein liebespaar. mit allem was dazugehört, auch sex. aber wer irgendwann sagt: ich iebe dich, und es ernst meint, der hat verloren.“ sie sagt nichts, aber man sieht schon, dass er recht hat, als er sagt: Sie werden mitspielen. ich habe übrigens bisher immer gewonnen. später – sie ist drauf eingegangen, sie sitzen in seinem auto – fragt sie: Sie haben immer gewonnen? Er: bei dem spiel gibts keine gewinner. ich habe nie verloren. bis auf das erste mal, mit der frau, die mir das spiel vorgeschlagen hat. kurz darauf gibt es eine schöne bettszene, danach sitzen sie im bett, sie fragt: worüber sollen wir jetzt reden? er: egal; über alles; was du magst. sie: hast du kinder? (in korea ist das: small-talk). er: nein, so nicht!

Und in diesem moment fallen die projektoren aus und gehen nicht mehr an!
Unerhört, unreparierbar, ich weiß nicht, wie der film weiter- und ausgegangen ist. hat man sowas schon erlebt?!

sehr schön, sehr erlesen und sehr gong li war Zhou Yu de Huoche. warum nicht? ist ja ne sehr schöne frau und irgendwo habe ich tatsächlich eine romantische und sentimentale ader, die hat sich da gut angesprochen gefühlt. im übrigen glaub ich mittlerweile, dass der tony leung aus diesem film und „hero“ tatsächlich ein anderer ist als der aus „infernal affairs“ und der hero-satire „chinese odyssee“.
gruselig und zugleich berührend war huijia von dingsbums, kamera: christopher doyle (in the mood for love). ein junger arzt behandelt seine tote frau drei jahre lang mit chinesischer medizin: sie hat ihm versprochen, mit ihrer seele in ihrem körper zu bleiben und wenn der sich selbst vom krebs geheilt, wieder aufzuwachen. aber ein polizist auf der suche nach seinem sohn glaubt ihm das nicht, das ende hat nochmal einen dreh und ist nichr rundrum glücklich… leider nur eine stunde lang und ohne vorfilm.

beste filme: Sabu, Aji (siehe kommentar zu stefan), Edi, auch gong li.
dreckmist: Girl Kings (humorloser schwachsinn); Shik (prätentiös sprudelnder quark)

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