Mäßiger Nachmittag…

Zuerst gab’s einen Fußballfilm ohne Fußball: Strákarnir Okkar – Eleven Men Out aus Island. Dass es keinen Fußball, sondern höchstens mal Gerangel auf dem Platz kam, war laut Regisseur Absicht – allerdings konnten auch nur die Hälfte der Schauspieler Fußball spielen. Ich bin übrigens nicht sicher, ob es zulässig oder auch wünschenswert ist, einen Sportfilm zu machen, in dem der entscheidende Wettkampf gar nicht und das Ergebnis nur im Abspann gezeigt wird. Auch nicht, wenn es um schwule Fußballer geht. Was haben wir gelernt: Island ist längst nicht so liberal wie seine Gesetzgebung. Als Film gab das nicht besonders viel her, denn die Figuren waren hölzern und behaupteten eher irgendwelche Dinge, als dass sie sie verkörperten.

Wirklich unangenehm war mir Peterpan-eui gongsik – The Peter Pan Formula. Hier unterstellt das Programmheft (s. Link) jede Menge Kunst. Daran muss es wohl gelegen haben, dass ich den Film kein bisschen mochte, obwohl ich mir am Anfang Mühe gegeben habe nachzuvollziehen, dass es für den Jungen sicher schwer ist, mit der Situation klar zu kommen, dass Mutter nicht nur im Koma liegt, sondern bereits vorher finanziell am Ende ist. Dabei musste ich aber nach einer Weile eingestehen, dass ich die Handlungsstränge einfach nicht mochte: nicht die Nachbarin, die sich bei allem nur teilweise eingestandenen Interesse an dem Jungen auf sehr seltsame Weise benutzen lässt. Nicht die Sache mit Schwimmen oder nicht Schwimmen in Wasser oder nicht Wasser, nicht das völlig bescheuert aussehende Beinahe-Ertrinken – so ertrinkt kein Schwimmer – und auch überhaupt nicht die Sache mit dem Vater, der die Vaterschaft abstreitet, per DNA-Test widerlegt, aber dann wieder in Ruhe gelassen wird. Insgesamt ist der Film neben künstlerisch wertvoll vor allem lang.

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