The International

Bisschen spät für den Eröffnungsfilm der Berlinale, aber egal, The International musste sein, schon aus Lokalpatriotismus und wegen dem Babelsberger Guggenheim-Nachbau. Der ist tatsächlich sehr gelungen, überhaupt: optisch ist gegen den Film nichts einzuwenden. Es gibt viele tolle Drehorte, tolle Ansichten, tolle Einstellungen – dagegen ist die Geschichte aber überhaupt nicht überraschend (leichte Spoiler nach dem Klick).

Der Protagonist Interpol-Agent Louis Salinger ist vollkommen uncool. Das ist vermutlich die Absicht, wobei ich einem Mann seines Alters schon ein bisschen übel nehme, wenn er ein vollkommen ungebrochen-naives Verhältnis zur Gerechtigkeit hat. Die Staatsanwältin ist recht farblos, aber robust – wie schnell sie sich von ihrem Autounfall erholt hat, ist schon beachtlich. Prima ist auch, wie außerordentlich gut informiert der ehemalige Stasi-Offizier und Bankberater über einfach alles ist – und das 20 Jahre, nachdem er seinen Job verloren hat. 

Sonst? Ein bisschen macht das Drehbuch den Eindruck, als wolle es gerne zitiert werden, das ist ein bisschen gewollt (die Sache mit dem Weg, auf dem man sein Schicksal findet, oder die mit den Brücken, über die man gehen, und denen, die man verbrennen muss). Oder sind das schon Zitate von woanders?

Ich finde außerdem nicht, dass das wirklich der Film zur Bankenkrise ist, wie teilweise geschrieben wurde. Im Film droht zwar die Bankenpleite, bleibt letztendlich aber aus, und die Bank bleibt groß, böse und unbesiegbar.

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Kommentare

Eine Antwort zu „The International“

  1. Ulla

    Also, ich habe mich gut amüsiert in „The International“. Sicher nichts herausragendes, aber schöne Bilder und ein OKer Krimi. Aber (genau wie Du sagst), mit der Bankenkrise hat es rein gar nichts zu tun, außer dass es um eine Bank geht.

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