The Great Yawn of History

Nochmal Iran: Khamyazeye bozorg – The Great Yawn of History – was für ein wundervoller Titel. Dabei ist es tatsächlich der Name einer Höhle. Das wird jedenfalls im Film so gesagt. Bejtollah, ein älterer Mann träumt immer wieder von einer Höhle, in der eine Kiste mit Goldmünzen steht. Er ist davon überzeugt, dass es diese Höhle gibt, und sucht einen Gehilfen, der sie ihm birgt. Selbst kann er sie nicht holen, denn sie gehört ihm ja nicht, und es wäre haram, sie einfach zu nehmen. Wenn aber jemand sie für ihn holt und ihm dann die Hälfte schenkt, wäre es ok. Das Gehilfen-Casting ist eine großartige Szene: er braucht einen, der an nichts glaubt – denn der könnte es ja nicht machen – gleichzeitig aber auch nicht so durchtrieben ist, ihn später übers Ohr zu hauen. Was die Aufgabe ist, erzählt er an der Stelle natürlich noch nicht. Er findet Shoja, einen obdachlosen jungen Mann, der nicht einmal eine Zahnbürste besitzt.

Sie machen sich auf die Reise, übernachten bei einer Bäuerin, bei der Shoja dafür auf dem Feld arbeiten muss. Als sie ihm anbietet zu bleiben, weil der Ältere ihn nur ausnutze, wirkt sie wie die rationalste aller Figuren. Die Männer ziehen aber weiter, in immer schroffere Berge, zu immer neuen Höhlen, immer gefährlicher wird die Reise.

Was ist Schatzsuche? Was nur Verblendung? Wo verläuft die Grenze zwischen Glauben und Scheinheiligkeit? Warum liegt ein Rosenstrauß in der Wüste? Und wann wäre es Zeit aufzugeben und etwas anderes zu tun?

Q&A nach The Great Yawn of History

Q&A, v.l.n.r. Mohammad Aghebati (Beitollah), Dolmetscherin, Saber Abar (Mann mit Motorrad), Moderator, Aliyar Rasti (Regisseur)

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