Mir war das ja vorher gar nicht klar gewesen: dass vor dem Eröffnungsfilm im Friedrichstadtpalast die Eröffnungsfeier aus dem Berlinalepalast übertragen wird. Ich war echt verblüfft, als der Vorhang aufging und die Beatsteaks auf der Leinwand zu sehen und zu hören waren, und es dauerte einen kurzen Moment, bis ich die Bühne im Berlinalepalast erkannte. Dann kam Frau Engelke und moderierte ganz wunderbar, Herr Kosslick bekam zum 10-jährigen einen Kurzfilm über sein Wirken (er danach: der Chef von Cannes hat eine halbstündige Doku über sein Leben gezeigt, aber das jetzt sei doch auch schon was), es wurde viel Prominenz und Politik vorgestellt und auch geredet. Der Höhepunkt war der Auftritt der Jury, für deren Mitglied Jafar Panahi ein leerer Stuhl auf der Bühne stand. Isabella Rossellini las den offenen Brief vor, den Jafar Panahi ans Festival geschrieben hatte. Es war sehr bewegend, dort drüben im Berlinalepalast gab es dafür Standig Ovations, aber auch bei uns im Saal wurde an der Stelle endlich mal geklatscht. Als besondere Überraschung kam dann noch Herr Kosslick auf die Bühne, um auch das Berlinale-Fußvolk zu begrüßen, auch das war sehr schön. Von ihm wissen wir jetzt, dass uns andere Festivals um den Friedrichstadtpalast beneiden, und dass die Filmschaffenden es gern haben, wenn ihre Filme im "Friedrick" gezeigt werden.
Außerdem sei True Grit von Joel und Ethan Coen ein Frauenfilm. Stimmt ja auch. Außerdem war’s ein toller Eröffnungsfilm. Klasse Figuren, tolle Szenen, sehr schön anzusehen, stimmiges Ende. Es hat richtig viel Spaß gemacht, den zu gucken, und zusammen mit der Eröffnungsfeier war das ein wunderbarer Einstieg. Draußen regnete es inzwischen kalt und fies, aber das machte dann auch schon nichts mehr. Es ist Berlinale.
Kommentare
2 Antworten zu „Eröffnungsfilm True Grit“
Hm, jetzt bin ich ja doch ein bisschen neidisch. Vielleicht ist es doch zuviel der Askese, sich immer aus allen „Events“ rauszuhalten?
Aber es gibt sicher auch noch viel Tolles zu sehen, und ich freu mich schon darauf und aufs Schreiben auch!
Hasta luego, babies!
Besser kann mans nicht zusammenfassen – auch für uns war ‚True Grit‘ am Anfang der diesjährigen Berlinale (ein Tag später als Du) eine bewegende Sache: Frauenfilm -auf jeden Fall!
Die Hauptdarstellerin wahrlich beeindruckend- die im Abspann leider erst nach Jeff Bridges, Matt Damon und-wie heisst-nochmal-der Dritte genannt wird und auch auf den Plakaten nicht vorkommt, aber dadurch vermutlich umso bekannter werden kann und dann isses ja auch klasse, dass mit dem Dude geworben wird… und ein tolles ehrliches Western-Skript mit intelligenten Mono- und Dialogen (wie Mattie den Händler und viele andere Männer an die Wand redet bzw handelt ist spitzenklasse aber besonders schön fand ich zB: das Ich-werde-alt von Rooster Cogburn im Höhepunkt des Showdown… den emotionalen Höhepunkt so lakonisch zu bestreiten, ohne ihn aus der Spur zu kicken, muss man sich erstmal trauen bzw hinkriegen!
Wir sind froh, es gemacht und uns einmal mehr aus den ‚Events‘ nicht ganz rausgehalten zu haben!