Ich war mir nicht ganz sicher, um was es dem jungen Mann nun eigentlich ging in seinem Film, geht es um die Situation der Schwulen in Israel bzw. um eine Ode an die Familie bzw. die Mutter, deren 3 Kinder nach Amerika ziehen? Alte Super-8-Aufnahmen wechseln sich mit aktuellen Szenen ab, in denen Tomer meiner Ansicht nach aufdringlich mit der Kamera jeden Mucks seiner Familienmitlglieder, seiner Liebhaber und seines Ex-Freundes festhält. Diese scheinen in Teilen angestrengt und genervt, was ich gut verstehen kann, zumal Tomer meiner Ansicht nach etwas zu wenig offene Fragen stellt, sondern vielmehr bereits seine erwarteten Antworten in die Fragen einbindet, und immer wieder sein Schwulsein zum Thema macht, das außer für ihn allerdings für niemanden so wirklich ein dramatisches Thema zu sein scheint. Wieso sollte seine Mutter sich auch nicht noch mehr Enkelkinder wünschen, ich finde das ist vollkommen legal. Der angeblich größere soziale und politische Zusammenhang der Familienstudie (5 Söhne, 3 davon suchen in Amerika ihr Glück, 2 bleiben unverheiratet, davon einer – Tomer selbst – schwul) bleibt mir ein wenig verborgen. Wir sehen ein paar Szenen aus einer Homo-Parade in Tel Aviv, ein paar ultra-orthodoxe Israelis und Auschnitte aus Demos… aber habe ich nun wirklich mein Blickfeld erweitert?