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Die bunte Düsternis

Zu Dari Marusan mache ich einen zweiten Eintrag, keinen Kommentar zu Stefan.

Huh, was für ein düsterer, düsterer Film! Zum Schaudern, mit echten, richtig perversen Perversionen (die einzige gewalttätige Szene), vielen toten und gequälten Seelen (Kinder, Katzen, Mörder, Geschäftsmänner, normale Leute, aber die Gewalt sieht man nicht) , mit hellsichtigen Sekretärinnen und weiteren verstörenden Dingen. Dabei klingt die Geschichte von der gehörlosen Tierdetektivin, die entlaufene Haustiere aufspürt, ja eigentlich ganz niedlich. Umso schlimmer.

Puh.

Visuell war der Film sehr stark und originell. Und total bunt und farbig. Optisch also nichts weniger als düster. Umso schlimmer. Total plastisch war auch das Sounddesign (immerhin ist eine der Protagonisten gehörlos) : an einer Stelle essen die; so eine knackige Gurke und so ein knuspriges Hühnchen, ich schwöre, ich bekam Speichelfluss vom Hören, das ist mir noch nie passiert.

Ich habe eigentlich nicht wirklich verstanden, was in dem Film passiert, aber ich glaube nicht, dass es, wie Stefan fand, an der seltsamen Erzählweise des Regisseurs liegt. Ich habe nichts verstanden, aber den Film konnte ich trotzdem respektieren;  mein Eindruck war eher, dass er sehr komplex konstruiert ist, und dass man ihn, sobald die Verstörung überwunden ist, beim zweiten oder dritten Sehen schon verstehen würde. Und nach Einmal-drüber-Schlafen schälen sich auch ein paar Zusammenhänge heraus, aber es bleibt noch viel zu enträtseln.

Und hier die spannende Frage, zu der ich gern mal Euer Aller Meinung hören würde:

Wo, und vor allem wie, verläuft eigentlich die Grenze zwischen Filmen der Kategorie „Verstehe ich nicht, starker Film, nochmal sehen!“ und der Kategorie „Verstehe ich nicht, manierierter Mist, und tschüss!“. (Ich habe mittlerweile schon gehört, dass es etliche Leute gab, für die Dari Marusan zur zweiten Kategorie gehört…)

 


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3 Antworten zu „Die bunte Düsternis“

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