…Victoria nämlich, einen deutschen Beitrag im Wettbewerb. (144 Minuten, eine Einstellung, junge Leute in Berlin…)
Ich habe eben aber Jens Balzers euphorische Kritik gelesen, und etliche andere begeisterte Kritiken auch. Ich bin verwirrt, warum ist mir dieser Film entgangen? Nochmal ins Programm schauen: „Vier junge Leute ziehen aus einem Berliner Techno-Club in den Morgen, erkunden sich und die Welt, schlittern in was rein und überfallen am Ende ein Bank. “
Echt jetzt? Das soll gut sein? Altbackener geht doch eine Geschichte nicht mehr, oder? Warum die Filmleute so obsessed mit Kleinkriminellen sind, habe ich sowieso noch nie verstanden – ist doch langweilig; wenn Drama, dann bitte groß. Und warum macht ein 46-jähriger einen Film über die junge internationale Szene in Berlin? Kann die das nicht selber?
Aber „in einer Einstellung!!“ raunen alle ehrfürchtig. Naja, da stellt sich dann schon die Frage: ist es Akrobatik oder ist es Kunst? (Und wird mir evtl. einfach nur Wackelkamera-Schlecht?) Das findet man leider erst beim Anschauen raus, und das werde ich dann wohl oder tun müssen, wenn so viele ernstzunehmende Leute den Film auch ernst nehmen…
(Und weil wir schon mal off-topic sind: Wer ist eigentlich dieser James Franco, von dem hier alle reden? Wie sieht der aus und wo hat der mitgespielt? Muss wohl recherchieren.)
Kommentare
2 Antworten zu „Ich hab den Film ja nicht gesehen…“
Alle jubeln? Nicht alle, Nikolaus Perneczky vom Perlentaucher nicht. Und weil das die erste Besprechung war, die ich gelesen hatte, kam ich gar nicht mehr auf die Idee, den Film wider meinen ersten Eindruck vom Programmlesen doch noch sehen zu wollen. Und: „Akrobatik oder Kunst“ finde ich richtig lustig.
Gerade ist der Regisseur Sebastian Schippers „Im Gespräch“ des Deutschlandradio Kultur – es hat im Berlinale-Palast ein Vor-Ort-Studio und jetzt jeden Morgen einen Filmmenschen auf dem Stuhl – und was er erzählt, ist schon interessant: das Regiekonzept verändert natürlich das filmische Ergebnis, das kann ich mir vorstellen. Und es verändert die Arbeitsformen am Set, so wie er es beschreibt – das erinnert an das Filmgespräch zu „Abaabi ba boda boda“, wo über das Arbeiten im Kollektiv gesprochen wurde. Wer das nachhören will: