Die Einblendung sagt „Erde im Jahr 2052“, seltsame fast altmodisch aussehende Hochhäuser, fast menschenleere Straßen, Bauruinen, in denen Kabel aus Wänden hängen, Steckdosen, noch mehr Steckdosen – irgendwann taucht ein dicker flüchtender Mann mit Bauhelm auf und wird von einem Mann mit Glatze erschossen. In Sueñan los androides wird viel Staub gewischt, alte Leute posieren vor ihrer Einrichtung, tanzen in unglaublich hässlich eingerichtetem Ambiente – gelegentlich taucht der Killer wieder auf, bringt recht sympathisch eingeführte Figuren um, und ganz allmählich erst ahne ich, welches die Androiden sind – die jungen Leute, bis auf den Killer – und dass sie auf der Erde ziemlich gefährlich leben, obwohl sie eigentlich ganz normale Dinge tun, in Geschäften arbeiten, Autos waschen, sich um ihr Kleinkind kümmern. Warum sie umgebracht werden, wird nicht deutlich und verstimmt mich ein bisschen, irgendwie sind sie sympathischer als der Killer. Der besitzt dafür ein Schaf, das leider stirbt, und es ist nicht leicht, ein neues zu bekommen, denn es gibt überhaupt nicht mehr viele Tiere. Mit 16 mm gefilmt wirkt die Zukunft sehr düster, als wäre der Fortschritt irgendwann stecken geblieben, als könnten nur noch Reste einer ehemals blühenden Welt verwaltet werden – unklar, ob nach einer Apokalypse oder „nur“ wirtschaftlichem Niedergang.
Sehr schön war die Q&A-Runde – wir erfahren, dass der Film außerhalb der Saison in Benidorm gedreht wurde, mit sehr niedrigem Budget, und deshalb auf 16mm, weil der Regisseur Ion de Sosa die passende Kamera besitzt. Je länger die Q&A dauern, desto besser gefällt mir der Film, auch wenn ich auch dort nicht erfahren habe, warum die Androiden erschossen werden.
Kommentare
Eine Antwort zu „Wer sind denn jetzt die Androiden?“
I find the explanation in this article is quite interesting:
http://www.eluniverso.com/vida-estilo/2015/02/07/nota/4529051/espana-aporta-toque-ciencia-ficcion-berlinale-historia-androides
Its written in spanish but let me translate the second paragraph for you:
„This is a metaphoric film about the killing of middle classes in Spain, the annihilation of the worker by precarious employment conditions. Its about rights that have been revoked and how getting less money offers less possibilities of development to the next generations“, as De Sosa explained to Efe in an interview.
From my point of view, what he wants to show with the dancing old couples, is that somehow the only ones who still can enjoy a quality life are the old generations, which got their social priviledges in a different economic situation and are not in the mood, yet lack the energy to fight again (they already did their part) and now keep aside from the war the young generations are suffering…