Das stand im Programm: „Sasquatch Sunset sprengt die Grenzen der Vorstellungskraft. … Gleichzeitig sehr realistisch im Stil und völlig surreal in seinem Konzept…“
Der Film war im Prinzip in Minute 1 vorbei, da zeigte sich, dass „völlig surreal im Konzept“ hieß: die Protagonisten sind vier Schauspieler in Affenkostümen. Das wars, mehr nicht. Ich habe dem Ganzen dann noch 20 Chancen gegeben, jede Minute eine, jede Minute wurde es kindischer, peinlicher und blöder, dann Abbruch.
Statt dessen habe ich dann ein paar Frühlingssonnenstrahlen eingefangen, den Ort des wahrscheinlich ersten Berliner Karaoke-Lokals in der Paulstraße inspiziert (ist heute ein Inder), einen alten Friedhof hinter der Thomaskirche entdeckt, dort einen sehr entspannten Fuchs getroffen (am hellichten Tag!), ein paar Minuten Auge in Auge mit ihm verharrt, dann auf Alt-Moabit ein köstliches vietnamesisches Mahl zu mir genommen und schließlich einen Artikel zum Neutralitätskonzept im Kommunitarismus zu Ende gelesen. Und dann war es auch schon fast Zeit für „Engel aus Eisen“…
Also, nicht lästern, der Film hat mir zu einem schönen Nachmittag verholfen.