Last Swim

Last Swim von Sasha Nathwani beginnt mit einem aus dem All aufgenommenen Foto der Erde – „Blue Marble“. Ziba erklärt, dass ihre Begeisterung für das Weltall von diesem Bild ausgelöst wurde, das früher zu Hause im Badezimmer hing. Der Professor, in dessen holzgetäfeltem Büro das Interview stattfindet, ist von diesem persönlichen Impuls nicht sehr beeindruckt und fragt, was die Hubble-Konstante ist. Ziba bittet, die Frage zu wiederholen. Und dann erklärt sie sehr souverän, dass es eine Messgröße ist, die die Expansionsrate des Universums beschreibt. Jetzt ist der Professor beeindruckt – und wir wissen, wie schlau die schöne Ziba ist.

Es ist der Tag, an dem Abschluss-Zeugnisse ausgegeben werden. Ziba hat das beste Zeugnis, während ihre Freund*innen eher mittelmäßig bis schlecht abgeschnitten haben. Sie wird an der UCL Astrophysik studieren, die anderen finden für ihre eigenen Pläne die Zeugnisse gar nicht so wichtig. Ziba hat einen genauen Plan für den Tag vorbereitet und für die anderen ausgedruckt: es wird das weltbeste Falafelsandwich geben, sie werden in den Park gehen, im Teich schwimmen und abends werden sie einen seltenen Meteorschauer beobachten, der nur alle vierzig Jahre zu sehen ist.

Als Zuschauer*innen wissen wir sehr früh, dass Ziba dringend zum Arzt muss, von ihrer Mutter aber diesen einen Tag mit den Freund*innen erbeten hat. Wir wissen auch, dass Ziba ein Fläschchen mit zerdrückten, in einer Flüssigkeit aufgelösten Pillen bei sich hat, und dass auf ihrer Agenda ein weiterer Punkt steht, der bei den Freund*innen nicht erscheint.

Da ist einerseits ein fröhlicher, bunter Sommertag mit Albernheiten, Alkohol, Drogen und Gänseblümchen, aber auch sehr schönen Gesprächen über wichtige Themen. Und es gibt Zibas heimlichen Plan. Der Abstand zwischen diesen Polen schrumpft, denn ihre Freund*innen ahnen nach und nach, dass etwas nicht stimmt.

Großartiger Film und bisher bester Spielfilm.

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