Berlinale 2023: so wars für uns…

14 Filme: davon 9 von Regisseur:Innen… und 5 Dokumentarfilme – aus 7 Programm-Schienen: diesmal nur 2 aus Generation und nur 3 aus dem Forum – und an 7 Kino-Orten: 5x ZooPalast, 3x International, 2x Arsenal und für uns neu: SilentGreen… sowie Berlinale-Palast, Cubix, Urania.

Die übliche Weltreise führte uns in mehr als ein Dutzend Länder: Australien, Burkina-Faso, Deutschland, Frankreich, Indien, Italien, Mexiko, Schweiz, Türkei und zum ersten Mal nach Tschetschenien und in den Jemen, erstaunlich oft in den Iran bzw. nach Kurdistan. Und erstaunlich oft gabs Film-Tiere… wir entdeckten zudem die nette Aussicht auf lebendige Erdmännchen im Zoo von der neuen Aussichtsplattform des Bikini-Hauses hinterm ZooPalast.

Mindestens 5x sassen wir gemeinsam mit Freund:Innen im Kino – oder schauten den gleichen Film. 1x sogar mit 5en: das gabs glaubich noch nie.

Gleich die Hälfte aller geschauten Filme gewannen Preise… insgesamt 8! Nämlich: Al Murhaqoon, De Facto, El Eco, Knochen und Namen, Sieben Winter in Teheran, Sira, Sweet As. Und die nicht Prämierten waren: Darvazeye royaha, Ghaath, Ingeborg Bachmann, Kara Kafa, Kiseye Berendj, Kletka ishet ptitsu, Notre Corps.

Frauen-Themen dominierten unsere Auswahl – uns schienen sie auch im Programm auffallend präsent – und die Filme waren oft politischer und gesellschaftskritischer als vorher erwartet; vor allem aber waren die Haltungen getragen von einer tiefen Sehnsucht nach mitfühlendem und zugewandtem mitmenschlichem Miteinander.

Keiner der gesehenen Film war ärgerlich oder auch nur langweilig; etliche waren sehr ergreifend, um nicht zu sagen: herausfordernd bis anstrengend, manchmal schwer zu ertragen… allerdings hatten wir die manchmal mutig experimentellen Filme aus Forum und Forum Expanded diesmal beiseite gelassen. De Facto von Selma Doborac, der den Caligari-Filmpreis erhielt, ist konzeptionell aber sehr ungewöhnlich und thematisch und stilistisch innovativ.

Das kulturelle Cross-Over (frau könnte es auch Globalisierung nennen) das uns wiederum in den meisten Filmen begegnete, ob im Eintauchen in fremde Lebenswelten (ungefähr zwei dutzend Länder) oder im Vorhandensein dieser Welten im jeweiligen Kontext: es wird uns wohl wieder noch eine ganze Weile beschäftigen.

Und wie in jedem Jahr haben die Filme – und vor allem die wunderbaren Film-Fragestunden und -Gespräche hinterher – die Seele geweitet und die Dankbarkeit dafür genährt, wie gesichert und geschützt die eigenen Lebensbedingungen sind oder wieviele Menschen mit großem Herzen und großer Einsatzbereitschaft und großem Engagement es gibt.

Nahezu alle der in diesem Jahr prämierten Filme – und vor allem die von Euch Besprochenen – hätte ich gern schauen wollen… und fast alles aus dem Generation-Programm… auch etliche aus dem Wettbewerb!

Was fehlte… vor allem, mit großer Wehmut: die Generation-Vorführungen im Haus der Kulturen der Welt mit dem grandiosen Kinder-und-Jugend-Defilée im Foyer und auf den Treppen, und der ganz besonderen Frage-Atmosphäre im Saal an den festen Mikro-Sammelplätzen – und das Forum-Binge-Watching im Delphi: unserem Stamm-Kino über so viele Jahre, das diesmal garnicht (!) vorkam – wie auch die Akademie der Künste, die wir immer wieder sehr mochten fürs Berlinale-Gucken – das wollte diesmal beides so garnicht funktionieren.

Auch der Berlinale-Urlaub fehlte: zwar habe ich meist nur sechs Stunden gearbeitet und zwei halbe Tage hatte ich frei… aber auch noch eine Weiterbildung und einen 10-Stunden-Büro-Tag… trotzdem konnte ich die Woche doch sehr geniessen!

Und… dass in diesem Jahr die Berlinale-Besprechungen von mir von hinten begonnen werden: also mit dem Resumee – und die Besprechungen, insbesondere der Frage: was Frauen-Themen sind, hoffentlich noch folgen!

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Kommentare

Eine Antwort zu „Berlinale 2023: so wars für uns…“

  1. Danke für das schöne Resümee. Ich freu mich auf die hoffentlich noch folgenden Besprechungen. Es ist schön, wenn da nach Ende des Festivals noch was zu lesen kommt.

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