Seneca – On the Creation of Earthquakes von Robert Schwentke beginnt damit, dass Seneca, Mentor von Kaiser Nero, versucht, diesem die Vorteile der Milde nahezubringen. Das wird schnell als vergeblich abgehakt. Nero – genannt Mr. President – ist ein verzogenes, herrschsüchtiges und grausames Blag, das erstmal seine Mutter Agrippina meuchelt.
Letztendlich ist Seneca aber reich und privilegiert und macht es sich schön auf seinem Landsitz. Dort zelebriert er seine Antihaltung zum Kaiser durch grausame Theaterinszenierungen für seine Fans – darunter Geraldine Chaplin als Lucia. Darin kritisiert er die despotische Herrschaft, kann aber gleichzeitig sein Faible für Splatter ausleben, indem er während der Aufführung ein paar junge Sklaven abschlachten lässt.
Der Kaiser hat irgendwie genug von Seneca und lässt ausrichten, dass er entweder Selbstmord begehen kann, oder am nächsten Morgen von dem Boten, einem wirklich fiesen Schlächter, langsam und grausam gerichtet werden wird. Seneca philosophiert vor sich hin, gerät aber im Laufe der Nacht immer mehr ins Labern. Er erweist sich als mächtiger Schaumschläger, dem es immer schwerer fällt, seine angebliche Furchtlosigkeit angesichts des Todes überzeugend zu vertreten. Seine Fans suchen aus verschiedenen Gründen nacheinander das Weite. Am Ende sind da nur noch Seneca und der Schlächter.
Das alles ist schon auch komisch. Macht korrumpiert, Seneca war reich und privilegiert, und in den Quellen steht auch, dass er drei Anläufe gebraucht hat, bis es mit dem Sterben geklappt hat. Die Rolle für John Malkovich ist super, und hat ihm bestimmt eine Menge Spaß gemacht. Aber so ganz sicher bin ich immer noch nicht, warum ich den Film sehen sollte.
Kommentare
2 Antworten zu „Seneca“
… eventuell wegen dem coolen Wollbommelkostüm-Foto von John Malkovich, auf dem er so verschmitzt grinst und mit dem der Film geteasert wurde?
Jaaa! Ertappt – an dem Foto lag’s. Und vielleicht an Geraldine Chaplin – die ist auch wirklich super.