Was wäre die Berlinale ohne Dokumentarfilme? Babooska ist eine junge Frau aus einem italienischen Wanderzirkus. Tizza Covi und Rainer Frimmel sind ein Jahr lang regelmäßig immer drei bis vier Wochen am Stück mit dem Zirkus unterwegs gewesen, um den Film zu machen. Sie zeigen den harten Alltag der Familie von Babooska. Dazu gehört z.B. das Ein- und Auspacken einer unglaublichen Menge von Krimskrams, mit dem die Regale des Wohnwagens geschmückt sind. Alltag ist auch das Nachtleben in der Provinz, wo Samstags ein Akkordeonspieler für ältere Herrschaften zum Tanz aufspielt (großartig: der tolle Tänzer im blauen Jacket). Es gibt Streit mit einem Restaurantbesitzer, der den Zirkus zu laut findet, es müssen Behördengänge gemacht werden und die kleine Schwester von Babooska besucht innerhalb eines Jahres 28 verschiedene Grundschulen. Das Leben ist vor allem deshalb so mühsam, weil die Leute so wenig in den Zirkus gehen – an sehr vielen Tagen findet überhaupt keine Vorstellung statt.
Der Film versucht nicht, die Menschen, die er zeigt, zu erklären, das hat mir sehr gut gefallen. Er zeigt eine fremde Welt, und das ist auch richtig so und gewollt. Trotzdem ist es sehr schön, dass im Interview mit der Regisseurin und Regisseur im Katalog noch vieles erwähnt wird, das aus dem Film nicht hervorgeht.